Wehrendorf - Gütersloh
EnLAG, Vorhaben 16 | Wehrendorf - Gütersloh
Amprion plant den Bau einer neuen 380-kV-Höchstspannungsleitung von Wehrendorf in Niedersachsen nach Gütersloh in Nordrhein-Westfalen. Damit schaffen wir eine rund 70 Kilometer lange und leistungsstarke Verbindung zwischen den Wirtschaftsregionen Osnabrück und Ostwestfalen. Die Leitung ist im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG), Vorhaben Nr. 16 verankert.
Das EnLAG Vorhaben Nr. 16 wurde vom Gesetzgeber im Jahr 2016 als Pilotprojekt Teilerdverkabelung ausgewiesen. Diese Kennzeichnung ermöglicht es, die Erdverkabelung in der Wechselspannung zu testen. Im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) sind sechs, im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) fünf Vorhaben als Pilotvorhaben ausgewiesen. Zwischen Wesel und Meppen konnten wir bereits den Bau einer Teilerdverkabelung erfolgreich umsetzen: Film zum Bau des EnLAG Vorhabens Nr. 5
Das Vorhaben Nr. 16 steht auch im Zusammenhang mit dem EnLAG-Vorhaben Nr. 2 von Ganderkesee bis Wehrendorf. Über diese Leitung wird die in Norddeutschland erzeugte Windenergie in Richtung Wehrendorf transportiert. Die daran anschließende Verbindung von Wehrendorf über Lüstringen bis Gütersloh wird für den weiterführenden Transport der Energie benötigt.
Bedarf und Notwendigkeit
Der Weg hin zu einem klimaverträglichen Energiesystem führt zu neuen Anforderungen an das Stromnetz: Die Veränderungen in der Erzeugungslandschaft durch den Ausbau der erneuerbaren Energien machen es erforderlich, das Übertragungsnetz anzupassen, damit der Strom weiterhin dorthin transportiert werden kann, wo er benötigt wird, insbesondere in den Westen und Süden Deutschlands. Das Vorhaben Wehrendorf - Gütersloh adressiert diesen neuen Transportbedarf und trägt dazu bei, die Übertragungskapazität entsprechend zu erhöhen.
Ein Vorhaben mit mehreren Maßnahmen
Das Vorhaben besteht aus vier Genehmigungsabschnitten. Die ersten beiden Abschnitten befinden sich in Nordrhein-Westfalen. Der dritte und vierte Abschnitt verläuft durch Niedersachsen.
Nordrhein-Westfalen
Gütersloh – Hesseln: Der erste Genehmigungsabschnitt hat eine Länge von ca. 20 Kilometern. Die Freileitung führt über die Gebiete der Städte Gütersloh und Halle (Westf.), der Gemeinde Steinhagen sowie der kreisfreien Stadt Bielefeld. Der Abschnitt ist im Dezember 2021 in Betrieb genommen worden.
Punkt Hesseln – Punkt Königsholz (Landesgrenze NRW/NDS): Der rund acht Kilometer lange Genehmigungsabschnitt führt über die Gebiete der Städte Halle (Westf.) und Borgholzhausen. Nachdem die Bezirksregierung Detmold im Oktober 2023 den Planfeststellungsbeschluss erteilt hat, laufen seit Anfang 2024 die Maßnahmen für den Bau einer Freileitung, zwei Kabelübergabestationen sowie einer rund vier Kilometer langen Teilerdverkabelung um den urbanen Siedlungskern von Borgholzhausen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2027 geplant.
Niedersachsen
Punkt Königsholz (Landesgrenze NRW/NDS) – Umspannanlage Lüstringen: Der rund 25 Kilometer lange Genehmigungsabschnitt verläuft im Osnabrücker Land von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen bei Melle über Hilter a. T. W., Georgsmarienhütte und Bissendorf bis zur Umspannanlage Lüstringen (Osnabrück). Im Juni 2022 haben wir den Antrag auf Planfeststellung bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover eingereicht, welcher im Juli 2024 erteilt wurde. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2027 geplant.
Umspannanlage Wehrendorf – Punkt Stockumer Berg – Lüstringen: Der rund 17 Kilometer lange Genehmigungsabschnitt beginnt an der Umspannanlage in Wehrendorf (Bad Essen) und führt über Bohmte, Ostercappeln und Bissendorf bis zur Umspannanlage in Lüstringen (Osnabrück). Im Dezember 2022 haben wir den Antrag auf Planfeststellung bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover eingereicht. Dieser wurde im September 2024 erteilt. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2028 vorgesehen.