Kühmoos - Maximiliansau
Als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber haben wir die Aufgabe, das Stromnetz zwischen den Umspannanlagen Kühmoos (Gemeinde Rickenbach, Landkreis Waldshut-Tiengen, Baden-Württemberg) und Maximiliansau (Stadt Wörth am Rhein, Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz) zu verstärken. Mit diesem Projekt bringen wir die Energiewende an den Rhein und sorgen dafür, dass die Versorgungssicherheit der Menschen und der Wirtschaft in der Region langfristig sichergestellt ist.
Dazu planen wir die Verstärkung einer bestehenden Leitung mit einem weiteren 380-Kilovolt-Stromkreis zwischen Kühmoos und Daxlanden in Karlsruhe. Darüber hinaus wollen wir auf dem Leitungsabschnitt von Daxlanden nach Maximiliansau die Spannung eines bestehenden Stromkreises von 220 auf 380 Kilovolt (kV) erhöhen.
Die Verstärkung „Kühmoos-Maximiliansau“ ist ein Abschnitt der Gesamtmaßnahme P310 „Bürstadt – Kühmoos“, die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) im Netzentwicklungsplan (NEP) im Dezember 2017 bestätigt wurde.
Zwei Teilprojekte
Wir von Amprion haben das Gesamtprojekt in die zwei eigenständigen Teilprojekte Kühmoos – Maximiliansau und Bürstadt – Maximiliansau mit jeweils mehreren Streckenabschnitten unterteilt. Hier beschreiben wir das südliche Teilprojekt Kühmoos – Maximiliansau, bei dem wir die 210 Kilometer lange Leitungsverbindung zwischen den Umspannanlagen Kühmoos im Landkreis Waldshut (Baden-Württemberg) und Maximiliansau im Landkreis Germersheim (Rheinland-Pfalz) verstärken. Das zweite Teilprojekt schließt mit weiteren 83 Kilometern ab Maximiliansau in nördlicher Richtung an.
Wir nutzen die bestehenden Masten und Trassen
Die Leitung zwischen der Umspannanlage Kühmoos in der Gemeinde Rickenbach und Daxlanden in Karlsruhe wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern Amprion und TransnetBW gemeinsam genutzt. Auf der einen Mastseite liegen zwei 380-kV-Stromkreise der TransnetBW auf. Auf den Querträgern (Traversen) der anderen Mastseite betreiben wir von Amprion derzeit einen 380-kV-Stromkreis. Hier wollen wir auf bislang ungenutzten Traversen neue Leiterseile auflegen und mit dieser sogenannten Zubeseilung einen zweiten 380-kV-Stromkreis in Betrieb nehmen.
Mit dieser technisch relativ einfach umzusetzenden Verstärkungsmaßnahme steigern wir die Übertragungskapazität und Versorgungssicherheit in der gesamten Region. Da wir dafür die bereits bestehende Trasse – bzw. überwiegend die vorhandenen Masten – nutzen, halten wir den Eingriff für Mensch und Natur so gering wie möglich. Mit Abschluss der Maßnahme werden die insgesamt 580 Masten zwischen Kühmoos und Daxlanden auf beiden Seiten gleich aussehen und ihren Endausbau erreichen.
Einige der bestehenden Masten aus den 1960er-Jahren müssen wir allerdings aus technischen Gründen erhöhen oder austauschen. Höhere Masten brauchen wir an einigen Stellen, um mit den Stromkreisen die erforderlichen Abstände zum Boden einhalten zu können. Neue Masten brauchen wir an einigen wenigen Stellen in der Nähe von Siedlungen, wo wir dickere, aber vor allem leisere Leiterseile auflegen. Der Austausch ist erforderlich, da die bestehenden Masten die schwereren neuen Seile statisch nicht tragen können.
Obere Leiterseile werden altersbedingt gleich mitgetauscht
Im Zuge der Bauarbeiten zwischen Kühmoos und Daxlanden tauschen wir außerdem die alten Leiterseile des oberen Amprion-Stromkreises als Sanierungsmaßnahme gleich mit aus. Sie sind in die Jahre gekommen und müssen daher ohnehin ausgewechselt werden. Damit nicht der ganze Aufwand nur wenige Jahre später erneut erforderlich wird, haben wir beschlossen, den Seiltausch des bestehenden 380-kV-Stromkreises in einem Zug direkt mit zu erledigen. Diese Arbeiten sind betrieblich notwendig und erfordern daher kein Genehmigungsverfahren.
Spannungsumstellung auf rund fünf Kilometern
Zwischen den Umspannanlagen Maximiliansau (Amprion) und Daxlanden (TransnetBW) stellen wir außerdem einen vorhandenen, rund fünf Kilometer langen Stromkreis von 220 auf 380 Kilovolt um. Hierfür sind keine baulichen Maßnahmen an der Leitung erforderlich – wir legen lediglich einen Schalter um. Die Umspannanlage Maximiliansau in Wörth am Rhein müssen wir dazu allerdings für den 380-Kilovolt-Betrieb ausbauen.
Um die 380-kV-Leitung in die neue Anlage hineinführen zu können, sind zwei neue Masten erforderlich. Im Gegenzug können wir die Masten, die derzeit noch neben der Umspannanlage stehen, zurückbauen.