Kriftel - Farbwerke Höchst Süd

 BBPlG, Vorhaben 76 | Kriftel – Farbwerk Höchst-Süd

Amprion plant eine neue Stromverbindung zwischen Kriftel und der Umspannanlage Farbwerke Höchst Süd. Für den Großteil der Strecke können bestehende Stromtrassen genutzt werden. 2024 soll die Verbindung in Betrieb gehen.

Die schematische Darstellung zeigt die zukünftige 380-kV-Versorgung und den 220-/380-kV-Netzumbaus in der Region.
Es sind drei Umspannanlagen (UA) eingezeichnet: UA Kriftel im Nordwesten, UA Farbwerke Höchst Süd neu im Nordosten und UA Urberach im Südosten. Ein weiterer Punkt ist als Punkt Marxheim im Südwesten und Punkt Zeilsheim Süd zentral gelegen.
Eine rot gestrichelte Linie verbindet UA Kriftel mit Punkt Zeilsheim Süd und Punkt Marxheim. An der Linie zwischen UA Kriftel und Punkt Zeilsheim Süd ist vermerkt "2 km Zu- und Umbelegung". An der Linie zwischen Punkt Zeilsheim Süd und Punkt Marxheim steht "5 km Zu- und Umbelegung".
Eine dicke, rot gepunktete Linie kennzeichnet eine 380-kV-Verbindung von Punkt Zeilsheim Süd zur UA Farbwerke Höchst Süd neu. Entlang dieser Linie ist "4 km Ersatzneubau" angegeben.
Von der UA Farbwerke Höchst Süd neu führt eine blau gepunktete Linie, gekennzeichnet mit "220 kV", zur UA Urberach. An dieser Linie steht "ca. 25 km Demontage (2 Leitungen)".
Ein Textfeld in der Nähe der 220-kV-Leitung besagt "Anschluss entfällt mit Projekt Urberach - Weinheim".
Die gesamte Darstellung ist in einem hellblauen, unregelmäßig geformten Bereich eingebettet, der die Region symbolisieren könnte. Die Ortsnamen und Bezeichnungen sind in schwarzer Schrift gehalten. Die Überschrift "KÜNFTIGE 380-kV-VERSORGUNG" steht oben mittig, gefolgt von der Unterzeile "Schematische Darstellung des 220-/380-kV-Netzumbaus in der Region".

Bedarf

Im Rhein-Main-Gebiet soll das Übertragungsnetz in den nächsten Jahren noch leistungsfähiger werden – denn im Zuge der Energiewende muss immer mehr Strom über große Distanzen transportiert werden, um Überschuss und Defizit zwischen erzeugungsstarken Regionen und Lastschwerpunkten auszugleichen. Die 220-Kilovolt-Höchstspannungsleitungen der Amprion werden sukzessive auf 380 Kilovolt umgestellt, um ressourcenschonend die Transportkapazität zu erhöhen. Zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit erfolgt die Umstellung derzeit auch im gesamten südhessischen Netzgebiet der Amprion.

Ein wichtiger Baustein in diesem Zusammenhang ist die geplante 380-kV-Netzverstärkung von Urberach über Pfungstadt und Weinheim nach Karlsruhe-Daxlanden und der Umbau der bestehenden Umspannanlage Urberach. Die Anlage in Urberach hat bisher auch die Versorgung der Anlage Farbwerke Höchst Süd sicherstellt. Dieser 220-kV-Anschlusspunkt für die Anlage Farbwerke Höchst Süd entfällt jedoch nach dem Umbau in Urberach.

Künftig soll die wichtige Versorgung des überregional bedeutenden Industrieparks und des angeschlossenen Verteilnetzbetreibers Syna GmbH über die nahegelegene Umspannanlage Kriftel erfolgen.

Dazu baut Amprion eine 380-kV-Leitungsverbindung zwischen der Umspannanlage Kriftel und der neu zu bauenden 380-kV-Umspannanlage Farbwerke-Höchst Süd (UA Schwanheim). Für die neue elf Kilometer lange Verbindung können überwiegend bestehende Stromtrassen genutzt werden. Die beiden rund 25 Kilometer langen 220-kV-Leitungen zwischen Urberach und Farbwerke-Höchst Süd können dafür demontiert werden.

Die Karte zeigt eine schematische Darstellung von Stromleitungen und Umspannanlagen in einer bestimmten Region. Verschiedene Linien und Symbole kennzeichnen unterschiedliche Spannungsebenen und Bauvorhaben.
Eine durchgezogene blaue Linie stellt eine "380-kV-Zu- und Umbelegung, bestehender Strommaste" dar. Sie verläuft von der "Umspannanlage Kriftel" im Norden über "Punkt Zeilsheim Süd" nach Südwesten zur "Umspannanlage Marxheim" und darüber hinaus nach Westen.
Eine rot gestrichelte Linie, gekennzeichnet als "110-/380-kV-Ersatzneubau (12 Maste)", führt von "Punkt Zeilsheim Süd" nach Osten zur "Umspannanlage FWH Süd neu" und zur "Umspannanlage FWH Süd alt", die nahe beieinander liegen.
Eine pinkfarbene, gepunktete Linie, bezeichnet als "110-kV-Neubau (4 Maste)", zweigt von der rot gestrichelten Linie in der Nähe von "SINDLINGEN" ab und führt ebenfalls zur "Umspannanlage FWH Süd neu".
Eine blau gepunktete Linie, die als "Rückbau 110-kV-Leitung (20 Maste)" gekennzeichnet ist, verläuft parallel zur rot gestrichelten Linie, beginnt in der Nähe von "SINDLINGEN" und endet an der "Umspannanlage FWH Süd alt".
Violette Kreise mit der Beschriftung "Umspannanlage" markieren die Standorte von "Umspannanlage Kriftel", "Umspannanlage Marxheim", "Umspannanlage FWH Süd neu" und "Umspannanlage FWH Süd alt". Kleinere violette Punkte sind als "Punkt Zeilsheim Süd" und "Punkt Marxheim" eingezeichnet.
Die Karte zeigt auch einige Ortschaften und Städte in blauer Schrift, darunter "HOFHEIM", "KRISTEL", "ZEILSHEIM", "SINDLINGEN", "HATTERSHEIM", "KELSTERBACH" und "INDUSTRIEPARK HÖCHST". Autobahnen sind als dünne schwarze Linien mit ihren Nummern (A66, A5, A3, B40) dargestellt. Der Main-Fluss ist als gewundene blaue Linie eingezeichnet.
Eine Legende am unteren linken Rand erklärt die Bedeutung der verschiedenen Linienfarben und -muster sowie der Symbole für die Umspannanlagen. Die Karte ist auf einem hellblauen Hintergrund gezeichnet.

Technik und Trassenverlauf

Um die Landschaft zu schonen, wollen wir weitestgehend bestehende Trassen verstärken. Amprion plant, die Verbindung zwischen den Umspannanlagen Kriftel und Farbwerke Höchst in schon bestehendem Trassenraum umzusetzen.

Das Vorhaben erstreckt sich auf Kriftel, Hofheim und Hattersheim im Main-Taunus-Kreis, die kreisfreie Stadt Frankfurt (Zeilsheim und Sindlingen) sowie Kelsterbach im Kreis Groß-Gerau.

Ab Kriftel können wir auf den ersten zwei Kilometern bis zum Punkt Zeilsheim Süd eine bestehende Leitung nutzen. Lediglich weitere Leiterseile an den Masten müssen wir ergänzen. Auch vom Punkt Hofheim-Marxheim wird durch Auflage weiterer Leiterseile ein Stromkreis zum Punkt Zeilsheim Süd (ca. 5 Kilometer) herangeführt. Auf dem folgenden Streckenabschnitt gehen wir ebenfalls sehr landschaftsschonend vor. Allerdings müssen wir vom Punkt Zeilsheim Süd bis zur Anlage Farbwerke Höchst Süd über eine Strecke von rund vier Kilometer neue Strommaste errichten. Unser Vorschlag ist es, auch hier eine bestehende Trasse zu nutzen. Dafür wollen wir die jetzige 110-Kilovolt-Leitung in Abstimmung mit deren Betreiber, der Syna GmbH, abbauen und ein Gemeinschaftsgestänge 110-/380-Kilovolt errichten. Die Leitungsführung könnte dadurch enger mit der Bundesstraße 40 gebündelt werden und der Abstand zur Wohnbebauung vergrößert werden.

Die Umspannanlage Farbwerke Höchst muss um einen neuen Anlagenbereich Farbwerke Höchst Süd erweitert werden und über eine Länge von 700 Metern mit einer 110-kV-Freileitung mit der bestehenden Anlage Farbwerke Höchst verbunden werden.

Tobias Muermann
Ihr Ansprechpartner
Tobias Muermann
Projektsprecher