Nachhaltigkeitsmanagement
Verantwortungsbewusst zu handeln, erfordert zielorientiertes Planen. Das gilt nicht nur für den sicheren Betrieb sowie den Aus- und Umbau des Netzes, sondern auch für unser Engagement für Mensch, Umwelt und Gesellschaft.
Im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements hat Amprion eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die klare Ziele und Handlungsfelder umfasst. Sie setzt auch den Rahmen für unseren regelmäßig erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht. Mit ihm machen wir unser Engagement sichtbar und schaffen die Basis für den Austausch mit unseren Stakeholdern. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Klimaschutz: Mit unserer Klimastrategie haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Eng damit verbunden ist die nachhaltige Finanzierung unserer Investitionen.
Nachhaltigkeitsstrategie
Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Amprion-Strategie und wird seitens der Geschäftsführung vorangetrieben. Verantwortung leben, das Energiesystem von morgen gestalten – das beschreibt die Zielsetzung, die wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen. Wir verfolgen 16 wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, die wir fünf Handlungsfeldern zugeordnet haben. Die Themen und die Nachhaltigkeitsziele sind in den Zielen der Bereiche verankert. Die Umsetzung wird unternehmensweit verfolgt. Für jedes Handlungsfeld unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir messbare Hauptziele sowie Unterziele formuliert, die wir sukzessive erreichen wollen oder bereits erreicht haben. Über unsere Fortschritte berichten wir im Nachhaltigkeitsbericht.
Klimastrategie
Amprion hat im Jahr 2021 eine Klimastrategie erarbeitet – und entwickelt sie seither fortlaufend weiter. Der Entwicklung von Klimazielen ging die Analyse und Quantifizierung vergangener, gegenwärtiger und künftig zu erwartender Treibhausgasemissionen voraus. Auf dieser Grundlage hat Amprion folgende Reduktionsziele festgelegt:
Für Scope 1 und 2: Wir wollen unsere direkten und energiebedingten indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) bis 2032 um mindestens 63 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2017 senken.
Für Scope 3: Wir wollen die Treibhausgasintensität unserer vorgelagerten Aktivitäten (Scope 3) bis 2032 um 58,1 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021 senken – bezogen auf den Ausbau und die Erneuerung der Trassenlänge des Übertragungsnetzes von Amprion.
Unsere Emissionsreduktionsziele berücksichtigen, dass unser Geschäft in den kommenden Jahren deutlich wachsen wird. Sie orientieren sich an den Vorgaben der Science Based Targets initiative (SBTi). Auf diese Weise wollen wir unsere Geschäftsaktivitäten am 1,5°-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens ausrichten. Die SBTi hat die Ziele bestätigt.
Stakeholderdialog
Amprion bewegt sich in einem vielfältigen Interessensfeld. Daher ist der kontinuierliche Austausch mit unseren Stakeholdern besonders wichtig. Auch im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements spielt der Stakeholderdialog eine zentrale Rolle. Für Amprion ist der Dialog mit vier Gruppen zentral: Zivilgesellschaft und Kunden, Politik und Behörden, unsere Beschäftigten sowie der internationale Kapitalmarkt. Dies ging aus einer Analyse hervor, die der Lenkungskreis Nachhaltigkeit 2020 durchführte.
Um Transparenz und Konsistenz im Dialog mit unseren Stakeholdern zu schaffen, haben wir klare Zuständigkeiten für die Kommunikation mit den jeweiligen Anspruchsgruppen festgelegt und unternehmensweite Grundsätze zum Umgang mit ihnen definiert.
Nachhaltigkeit ist bei Amprion in festen Strukturen verankert. Die Verantwortung für die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens trägt die Geschäftsführung. Sie definiert die strategischen Schwerpunkte und hat auch die Nachhaltigkeitsstrategie 2020 verabschiedet.
Nachhaltigkeitsorganisation
Die Einbindung der Fachstellen in das Nachhaltigkeitsmanagement erfolgt über den Lenkungskreis Nachhaltigkeit, der sich aus leitenden Funktionen der Fachbereiche von Amprion zusammensetzt. Die Koordination des Lenkungskreises liegt bei der Leitung für Europäische Angelegenheiten und Nachhaltigkeitsmanagement. Die Führungskraft ist zugleich Mitglied des Gremiums und berichtet direkt an die Geschäftsführung.
EU-Taxonomie
Nachhaltigkeitsaspekte werden auch im Rahmen der Finanzierung und Berichterstattung immer wichtiger. Eine zentrale Rolle spielt die EU-Taxonomie – ein Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten. Mit der Integration erneuerbarer Energien und dem Netzausbau zur Dekarbonisierung der Energiesysteme wollen wir einen Beitrag zu den Umweltzielen der EU in Bezug auf den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel leisten. Dabei achten wir darauf, negative Auswirkungen auf andere Ziele, insbesondere den Schutz der Biodiversität, zu minimieren.
Das Thema Nachhaltigkeit ist ebenfalls in unserer Finanzierungsstrategie verankert. Amprion plant bis 2028 rund 27,5 Milliarden Euro in den Umbau des Energiesystems zu investieren. Die langfristigen Planungen, die dafür notwendig sind, verknüpfen wir mit einer soliden, sicheren und nicht zuletzt nachhaltigen Finanzierung. In diesem Zusammenhang hat Amprion 2022 ein Green Finance Framework entwickelt. Es legt klare Regeln unter anderem zur zweckmäßigen Verwendung der Mittel aus Finanzprodukten wie Green Bonds oder grünen Schuldscheinen fest.
Beiträge zu den UN-Nachhaltigkeitszielen
Mit unserem Nachhaltigkeitsprogramm unterstreichen wir zudem unsere Verpflichtung zu einer nachhaltigen Entwicklung. Daher haben wir 2020 unsere wesentlichen Themen mit den insgesamt 17 Nachhaltigkeitszielen 2030 ( Sustainable Development Goals (SDGs)) der Vereinten Nationen abgeglichen. Wir haben überprüft, wie unsere Geschäftsaktivitäten positive Wirkungen verstärken und nachteilige Auswirkungen verringern und so zum Erreichen mancher SDGs beitragen. Dafür haben wir alle 169 Unterziele der SDGs analysiert und kamen zu dem) Schluss, dass wir einen solchen Einfluss bei fünf SDGs haben.