Kabeltechnologie in Raesfeld ist europaweit Vorzeigeobjekt

Bürgermeister Andreas Grotendorst begrüßte auf Schloss Raesfeld Fachleute aus ganz Europa. Auf der Fachtagung bewerteten sie Erdkabeltechnologie beim erforderlichen Netzausbau aus verschiedenen Perspektiven: Technik, Soziales und Umwelt. Der internationale Austausch über die Erdkabeltechnologie zwischen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB), Nichtregierungsorganisationen (NGO), der Kabelindustrie, der Politik und den Regulierungsbehörden soll fortgesetzt werden.

Die Renewable Grid Initiative (RGI) lud vom 05. bis 06. Juli zusammen mit dem Stromübertragungsnetzbetreiber Amprion internationale Experten zu einem Workshop ein. Im Vordergrund stand der fachliche Austausch sowie die Besichtigung der Baustelle und der Erdkabelausstellung in Raesfeld. Wichtig war es den Beteiligten, vorhandenes technisches Wissen auszutauschen und auch in verständliche Botschaften für Politik und Regulierungsbehörden zu übersetzen.

Auf der Tagung wurden verschiedene europäische Erdkabelprojekte vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr die Baustelle in Raesfeld: die dort verwendete Technik, die beispielhafte Einbindung der Bürger und die Beachtung umweltrelevanter Aspekte.

Gerald Kaendler, Leiter Asset Management bei Amprion, sagte: "Der Austausch mit den Experten aus ganz Europa hat gezeigt, dass die Durchführung von Kabelpilotprojekten ein guter Weg ist, um deren bestmöglichen Einsatz hinsichtlich Akzeptanz und Umweltauswirkungen zu erreichen."

Die Experten erfuhren, dass regionale Aspekte die Entscheidung für eine Erdverkabelung, die Auswahl der jeweiligen Technologie und Verfahrensweise maßgeblich beeinflussen. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und Umweltbelange spielen bei der Planung von Erdkabelprojekten eine entscheidende Rolle. Das zeigen auch Beispiele in Belgien und den Niederlanden. Insgesamt wurde deutlich, dass es sich bei der Wechselstrom-Verkabelung immer noch um technisches Neuland handelt und die Übertragungsnetzbetreiber durch Pilotprojekte Erfahrung beim Bau, mit der Technik und dem Betrieb sammeln müssen.

Gemessen am Stand der technologischen Entwicklung, sticht das Pilotprojekt in Raesfeld mit seinen innovativen Ansätzen wie z.B. der frühzeitigen Bürgerbeteiligung oder einem neuartigen Bodenschutzkonzept sowie einem umfassenden Monitoring heraus. Der Mehrwert solcher Pilotprojekte wurde auch für weitere Regionen in Europa als wegweisend betrachtet.

RGI-Geschäftsführerin Antonella Battaglini freut sich über den Erfolg der Veranstaltung: "Der Workshop hat gezeigt, wie wichtig es ist, Wissen über Länder- und Organisationsgrenzen hinweg auszutauschen und Orientierungshilfen für den Umgang mit Erdkabeln im gesamten Planungsprozess zu erarbeiten."

Bürgermeister Andreas Grotendorst führte das Fachpublikum durch die Erdkabelausstellung im Naturparkhaus. Auch den Experten waren viele der dargestellten innovativen, technischen, sozialen und ökologischen Erkenntnisse aus der Pilotanwendung dieser reifenden Technologie neu.

Bürgermeister Grotendorst: "Die Einbindung der Betroffenen durch Amprion war ein wichtiger Beitrag für den Erfolg des Projektes. Die umfangreichen Bodenschutzmaßnahmen waren vor allem für die Akzeptanz durch die Raesfelder Landwirte sehr wichtig."