Rhein-Main-Link: Amprion untersucht Boden auf Kampfmittel mit der Hilfe von Drohnen

In den kommenden Wochen überprüft der Übertragungsnetzbetreiber Amprion, ob im Planungsraum des Erdkabelprojekts Rhein-Main-Link Kampfmittel in dem Boden vorkommen. Dabei kommen Drohnen zum Einsatz. In etwa drei Jahren möchte Amprion mit dem Bau des Rhein-Main-Links beginnen.

Die 600 Kilometer lange Gleichstromverbindung Rhein-Main-Link wird als Erdkabel verlegt. Die zukünftige Trasse wird mutmaßlich auch Flächen queren, in denen Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen vermutet werden. Ob sich der Verdacht bestätigt und diese geborgen werden müssen, überprüft Amprion in den kommenden Wochen mit der Hilfe von Drohnen.

Verdächtige Flächen können dabei mit geringem Aufwand untersucht werden. Die Drohnen überfliegen den Boden in einer Höhe von 50 bis 150 Zentimetern. Sie sind mit magnetischen Messsensoren ausgestattet, die mögliche Kampfmittel im Untergrund aufnehmen. Es werden keine Luftbilder oder Videomaterial erstellt.

Weitere mögliche Sondierungsverfahren

Wo keine Drohnen zum Einsatz kommen können, finden konventionelle Oberflächensondierungen statt. Dabei untersuchen Fachleute die verdächtigen Flächen mit kleineren Fahrzeugen wie Quads oder zu Fuß. Der Untergrund wird ebenfalls durch geomagnetische Messungen abgebildet. Flächeneigentümer*innen und -bewirtschafter*innen werden vorab kontaktiert.

Unter Umständen sind auch aufwendigere Tiefensondierungen mit Baggern oder speziellen Bohrgeräten erforderlich. Dabei entstehende Bohrlöcher werden so schnell wie möglich wieder geschlossen. Für eventuelle Flurschäden entschädigt Amprion die Grundstückseigentümer*innen.

Verdächtige Gegenstände werden geräumt

Werden Kampfmittel im Bereich der späteren Trasse gefunden, ist eine Räumung erforderlich. Die verdächtigen Gegenstände werden freigelegt, identifiziert und bei Bedarf entschärft und geborgen. Hierfür stimmen sich Flächeneigentümer*innen und die zuständige Behörde im Vorfeld ab.

Jonas Knoop
Jonas Knoop
Projektsprecher Hessen
Mariella Raulf
Mariella Raulf
Projektsprecherin Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen