Amprion verkündet mögliche Konverterstandore für DolWin4 und BorWin4
Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat die möglichen Konverterstandorte für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 vorgestellt. In einem detaillierten Gutachten wurden zuvor Standortbereiche für die Konverterstationen ermittelt. Insgesamt haben sich sechs vorzugswürdige Flächen herausgestellt, die Amprion nun weiter betrachtet.
Amprion realisiert die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 aufgrund ihrer großen Länge in Gleichstromtechnik. Sie ermöglicht es, große Energiemengen über weite Strecken verlustarm zu transportieren. Das Übertragungsnetz in Deutschland verwendet hingegen überwiegend Wechselstromtechnik. Deshalb wird in der Nähe des sogenannten Netzverknüpfungspunktes eine Konverterstation mit zwei Konverteranlagen benötigt, die den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln. In einem umfangreichen Standortgutachten hat Amprion in den vergangenen Monaten Potenzialflächen ermittelt, die als Standort für die Konverterstation in Frage kommen. Dies geschah unter Abwägung von raumordnerischen, umweltfachlichen und technischen Kriterien. Insgesamt sechs Flächen im Raum Lohne (Gemeinde Wietmarschen) und Lingen werden nun weiter untersucht.
Eine der Flächen befindet sich im Industriepark Lingen in unmittelbarer Nähe der Umspannanlage Hanekenfähr, an die DolWin4 und BorWin4 angeschlossen werden. Weitere Potenzialflächen liegen südöstlich der Raststätte Ems-Vechte Ost, im Bereich der B213 zwischen Rükel und dem Gewerbegebiet Pöttkerdiek (Lingen) sowie nordöstlich des Gewerbegebiets Klausheide. Für die Standortfindung hatte Amprion zunächst einen Untersuchungsraum definiert. Auf Basis von Ausschlusskriterien wie Schutzgebieten oder Siedlungsbereichen ergaben sich darin geeignete Potenzialflächen. Anhand von Abwägungskriterien und einer vergleichenden Betrachtung wurden dann die sechs vorzugswürdigen Standortbereiche definiert.
In den kommenden Monaten wird Amprion diese weiter untersuchen, um einen Vorzugsstandort festzulegen und zu projektieren. Anschließend müssen die Konverteranlagen ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz durchlaufen. Erst danach beginnen die Baumaßnahmen.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4
Die landseitig parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 und 2029 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 50 bzw. 130 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Zwischen Emden und Wietmarschen (Landkreis Grafschaft Bentheim) will Amprion DolWin4 und BorWin4 mit der Gleichstromverbindung A-Nord bündeln, einem weiteren Erdkabelprojekt des Übertragungsnetzbetreibers. Ziel ist es, durch eine gemeinsame Bauausführung die Eingriffe in Boden und Landschaft, die Betroffenheit der Anwohner sowie die Kosten zu minimieren. Im Raum Wietmarschen trennen sich die Wege der drei Projekte wieder. Von dort aus verläuft die gemeinsame Kabeltrasse der beiden Offshore-Projekte im sogenannten Landabschnitt Süd noch rund zehn Kilometer in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen, wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Für diesen Genehmigungsabschnitt läuft derzeit die Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens.
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