Amprion beginnt mit Vorbereitungen für Konverter in Lingen

Die Amprion Offshore GmbH beginnt mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Konverterstation in Lingen. Hierzu sind Rodungsarbeiten zwischen Oktober 2023 und Februar 2024 erforderlich. Zur Kompensation sind Ersatzaufforstungen und ökologischer Waldumbau vorgesehen.

Im Rahmen der Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 plant Amprion im Industriepark Lingen nordöstlich der Umspannanlage Hanekenfähr eine Konverterstation. Sie wandelt den von der Nordsee ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um. Anschließend wird er über eine Freileitungsanbindung in der Umspannanlage eingespeist.

Nun beginnen die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Konverterstation. Hierzu sind Rodungsarbeiten erforderlich, die in der Rodungsperiode vom 1.10.2023 bis 29.02.2024 stattfinden. Sie betreffen den Bereich der Konverterstation und dazugehöriger Anbindungsleitungen. Die rechtliche Grundlage für die Arbeiten bildet der durch die Stadt Lingen im März 2023 erlassene Bebauungsplan zum Industriepark Lingen-Süd. Im Oktober erwartet Amprion darüber hinaus die Plangenehmigung für die Freileitung zwischen Konverter und Umspannanlage. Unmittelbar nach den vorbereitenden Arbeiten startet Amprion mit dem Bau dieser Leitung.

Kompensation durch Ersatzaufforstung und ökologischen Waldumbau

„Die Rodungsarbeiten sind der erste sichtbare Schritt beim Bau der Konverterstation und der dazugehörigen Leitungen. Diesen Eingriff werden wir unter anderem durch umfangreiche Neupflanzungen von naturnahen Laubwäldern und ökologischen Waldumbau kompensieren“, sagt Gesamtprojektleiter Eric Zieschang.

Auch für den sogenannten Landabschnitt Süd, also die letzten rund 10 Kilometer Erdkabel zwischen Wietmarschen und Lingen, sollen in den kommenden Monaten die ersten Rodungsarbeiten stattfinden. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für diesen Genehmigungsabschnitt der beiden Projekte.

Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4

Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort ging kürzlich das Kernkraftwerk Emsland vom Netz. DolWin4 und BorWin4 stellen sicher, dass die entfallene Erzeugungskapazität durch 1,8 GW Offshore-Windenergie ersetzt wird.

Stefan Sennekamp
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Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen