Raumverträglichkeitsprüfung für die Windader West in Niedersachsen ist abgeschlossen
Die Raumverträglichkeitsprüfung für den niedersächsischen Teil der Windader West ist mit der landesplanerischen Feststellung erfolgreich abgeschlossen. Damit steht der landseitige Korridor für Niedersachsen fest, in dem Amprion nun die konkrete Trasse weiterplant.
Die vier Netzanbindungssysteme der Windader West verbinden Offshore-Windparks mit dem Übertragungsnetz an Land. Von der Nordsee kommend verlaufen die See- bzw. Erdkabel landseitig von der niedersächsischen Küste in Hilgenriedersiel (Landkreis Aurich) und Neuharlingersiel (Landkreis Wittmund) bis zu ihren Netzverknüpfungspunkten in Nordrhein-Westfalen. Mit einer Gesamtleistung von acht Gigawatt ist die Windader West ein wichtiger Bestandteil für das Gelingen der deutschen Energiewende.
Anfang April 2024 hat Amprion die Unterlagen zur Raumverträglichkeitsprüfung beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) eingereicht. Anschließend wurden die Planungen auf einer Vielzahl von öffentlichen Informationsveranstaltungen vorgestellt und diskutiert. Nun hat das ArL seine landesplanerische Feststellung veröffentlicht. Sie bestätigt den von Amprion vorgestellten Vorzugstrassenkorridor bis auf eine Ausnahme im Bereich der Gemeinde Barßel (Landkreis Cloppenburg).
Angepasster Verlauf in der Gemeinde Barßel
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens konnte in Zusammenarbeit mit dem ArL und der Gemeinde Barßel eine Korridoralternative entwickelt werden, die weiter östlich im Gemeindegebiet verläuft und somit eine geringere Einschränkung einer zukünftigen Siedlungsentwicklung mit sich bringt. „Der konstruktive Austausch mit allen Beteiligten hat gezeigt, dass im Rahmen der öffentlichen Beteiligung Optimierungspotenziale erarbeitet und umgesetzt werden können. Es wurde bereits begonnen, das neue Korridorsegment im Detail zu prüfen, um somit den genauen Trassenverlauf erarbeiten zu können“, sagt Alexander Maedchen, zuständig für die Genehmigung der Landtrasse bei Amprion.
Trassenverlauf wird im Planfeststellungsverfahren festgelegt
„Dank der fristgerechten Bearbeitung des ArL haben wir diesen wichtigen Meilenstein bereits knapp sechs Monate nach Antragsstellung erreicht“ sagt Eric Zieschang, Gesamtprojektleiter bei Amprion. Der nun festgelegte Korridor, mit einer Gesamtbreite von 670 Metern, bildet die Grundlage zur weiteren Ermittlung des genauen Trassenverlaufes, welcher in einem späteren Planfeststellungsverfahren geprüft und bestätigt werden muss. Erst nach Abschluss dieses Planfeststellungsverfahrens kann mit der baulichen Umsetzung der Windader West begonnen werden.
Die Windader West
Windader West ist der Name von vier Offshore-Netzanbindungssystemen, die Nordsee-Windstrom in das Übertragungsnetz einspeisen werden. Für die vier Systeme verlegt Amprion Kabel in Gleichstromtechnik auf hoher See, im niedersächsischen Wattenmeer sowie auf dem Festland zwischen der Nordseeküste und den jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Nordrhein-Westfalen. Sie können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen, wodurch in Summe etwa der Bedarf von acht Millionen Menschen aus Offshore-Windenergie gedeckt werden kann. Die Netzanbindungssysteme werden Mitte der 2030er Jahre in Betrieb gehen.