Genehmigung erteilt: Amprion kann mit Bau des Konverters in Lingen beginnen

Diese schematische Karte zeigt die Offshore-Netzanbindungen DolWin4 und BorWin4, die Strom aus Windparks in der Nordsee nach Deutschland transportieren.
Hauptbestandteile der Karte:
Offshore-Windpark-Gebiete sind in grau dargestellt und nummeriert.
Konverterplattformen (zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom) sind als lilafarbene Quadrate eingezeichnet.
Trassenverläufe:
DolWin4 ist als rosa Linie dargestellt.
BorWin4 ist als lila Linie dargestellt.
Seekabel-Einführungspunkte (Gates für Seekabel) sind durch blaue Symbole mit römischen Zahlen (I-V) markiert.
Die 12-Seemeilen-Zone ist durch eine blaue gestrichelte Linie abgegrenzt.
Netzverknüpfungspunkt: Der Endpunkt der Verbindung an Land ist NVP Hanekenfähr, als lilafarbener Kreis markiert.
Wichtige Städte wie Emden, Norden, Wilhelmshaven, Bremerhaven, Cuxhaven, Bremen, Oldenburg und Lingen sind eingezeichnet.
Diese Karte verdeutlicht den Transport von Offshore-Windstrom durch Seekabel zur Küste und weiter über Landtrassen ins deutsche Stromnetz.

Amprion hat die Genehmigung für die Konverterstation der Offshore-Netzanbindungen DolWin4 und BorWin4 erhalten. Die Grundsteinlegung im Industriepark Lingen ist für Frühjahr 2025 vorgesehen. Bereits jetzt wird die Baustelle dafür vorbereitet.

Für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 plant Amprion im Industriepark Lingen nordöstlich der Umspannanlage Hanekenfähr eine Konverterstation. Sie wandelt den von der Nordsee ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um. Anschließend wird er über die dazugehörige „Schaltanlage Hilgenberg“ und eine Freileitung in die bestehende Umspannanlage eingespeist.

Nachdem das Genehmigungsverfahren für die Konverterstation Anfang des Jahres gestartet ist, hat das zuständige Gewerbeaufsichtsamt Osnabrück nun früher als von Amprion erwartet die Genehmigung erteilt. Damit können die Bauarbeiten für die Station beginnen, für die der Übertragungsnetzbetreiber Siemens Energy als Generalunternehmer beauftragt hat. Zunächst finden noch bauvorbereitende Maßnahmen und die Einrichtung der Baustelle statt. Die Grundsteinlegung ist für Frühjahr 2025 vorgesehen. Anschließend ist mit einer Bauzeit von etwa zwei bis drei Jahren zu rechnen.

Bereits seit einiger Zeit laufen die ersten Vorarbeiten zur Geländeregulierung und Erschließung auf der Fläche im Industriepark. Hintergrund ist, dass Amprion bereits Anfang 2024 die Genehmigung für die Schaltanlage Hilgenberg erhalten hat. Auch die Freileitung von dort zur Umspannanlage Hanekenfähr wird bereits seit einigen Monaten errichtet. Die Hochbauarbeiten für die Schaltanlage Hilgenberg sollen im Herbst dieses Jahres beginnen.

Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4

Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort ging im April 2023 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz.

DolWin4 und BorWin4 stellen sicher, dass die entfallene Erzeugungskapazität durch 1,8 GW Offshore-Windenergie ersetzt wird.

Stefan Sennekamp
Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen