Hundert Jahre Höchstspannung: Amprion feiert Meilenstein der deutschen Stromversorgung
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion feiert ein bedeutendes Jubiläum: Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1924, begann der Bau der ersten 220-Kilovolt-Höchstspannungsleitung, die das Rheinland mit dem Voralpenraum verbindet. In Berlin versammelten sich zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, um die beeindruckende Entwicklung des deutschen Stromnetzes zu würdigen und die Herausforderungen der Zukunft zu diskutieren.
Der Baustart dieser ersten Nord-Süd-Leitung, initiiert durch die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE), markierte einen historischen Wendepunkt in der deutschen Energiewirtschaft. Die rund 600 Kilometer lange Leitung – die heute im Netzgebiet von Amprion liegt – verband die Umspannanlage Brauweiler bei Köln mit dem Vermuntwerk der Vorarlberger Illwerke und dem Schluchseewerk im Schwarzwald. Zum ersten Mal wurde eine effiziente und bedarfsgerechte Verteilung elektrischer Energie zwischen Nord- und Süddeutschland möglich, wodurch das Rückgrat des west-deutschen Stromnetzes entstand. Diese Leitung spielte eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung der Energieversorgung in den Industriezentren an Rhein und Ruhr.
Im Jahr 1929 nahm die Hauptschaltleitung in Brauweiler ihren Betrieb auf, um das stetig wachsende westdeutsche Stromnetz zu steuern. Heute ist sie eine der größten und modernsten Netzleitwarten Europas und wird von Amprion betrieben. Dank ihrer zentralen Lage spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Koordination des gesamten europäischen Stromnetzes.
Dr. Hans-Jürgen Brick, CEO von Amprion, hob hervor: „Das deutsche Übertragungsnetz hat sich in den letzten 100 Jahren zu einem hochkomplexen System entwickelt und gehört zu den zuverlässigsten weltweit. Diese Erfolgsgeschichte gibt uns das Vertrauen, auch zukünftige Herausforderungen zu meistern. In unserer Hauptschaltleitung in Brauweiler verfügen wir über innovative Instrumente, um das deutsche und europäische Übertragungsnetz auch in Zukunft stabil und sicher zu halten.“
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich das deutsche Stromnetz kontinuierlich weiterentwickelt. Die Spannungsebenen wurden stetig erhöht, neue Leitungen gebaut, und das Netz wuchs mit den steigenden Anforderungen des Wirtschaftswachstums. Seit Anfang der 2000er Jahre, mit dem verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien, hat die Modernisierung und der Ausbau des Netzes nochmals deutlich zugenommen.
Blick in die Zukunft des Übertragungsnetzes
Auf der Jubiläumsveranstaltung in Berlin erörterten Amprion-Vertreter in drei Diskussionsrunden gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Übertragungsnetzes. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem Bestsellerautor Marc Elsberg („Blackout“), Barbie Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, sowie die Gründerin und Zukunftsforscherin Jule Bosch. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Stabilität des Übertragungsnetzes, die Herausforderungen der Energiewende sowie die Trends, die die Zukunft des Energiesystems prägen werden.
Dr. Christoph Müller, Chief Commercial Officer (CCO) von Amprion, betonte: „Im integrierten und klimaneutralen Energiesystem der Zukunft verändern sich die Aufgaben der Übertragungsnetzbetreiber. Ihre Rolle der Koordination des Stromsystems wird deutlich komplexer und stärker europäisch ausgerichtet sein.“
Bildunterschrift:
Auf der Jubiläumsveranstaltung in Berlin diskutierten Amprion-Vertreter gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Übertragungsnetzes.
v.l.n.r.:
- Anja Kohl, Börsen- und Wirtschaftsjournalistin
- Joachim Vanzetta, ehemaliger Leiter der Systemführung bei Amprion
- Jule Bosch, Gründerin und Zukunftsforscherin
- Dr. Hans-Jürgen Brick, CEO Amprion
- Barbie Haller, Vize-Präsidentin der Bundesnetzagentur
- Marc Elsberg, Bestsellerautor („Blackout“)
- Dr. Christoph Müller, CCO Amprion