Amprion und Elia beauftragen Siemens mit Umrichtern für HGÜ-Verbindung ALEGrO

Gemeinsame Presseinformation vom Amprion, Elia und Siemens

  • Auftragsvolumen von 273 Millionen Euro inklusive Servicevertrag
  • Zwei Umrichterstationen an den Endpunkten eines 90 km langen Erdkabels mit einer Kapazität von 1.000 MW
  • ALEGrO schafft Werte für die Gesellschaft: Versorgungssicherheit, Integration erneuerbare Energien und europäische Marktintegration

Amprion und Elia haben mit Siemens einen Vertrag über die Lieferung zweier Umrichterstationen zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) für die erste Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien unterzeichnet. Das Auftragsvolumen beläuft sich inklusive eines Wartungsvertrags über fünf Jahre auf 273 Millionen Euro. Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Amprion und der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia wollen gemeinsam das große Infrastruktur-Projekt ALEGrO (Aachen Liège Electricity Grid Overlay) als Teil der europäischen Stromautobahn realisieren. Mit einem 90 Kilometer (km) langen Erdkabel wird ALEGrO die belgischen und deutschen Wechselstrom-Hochspannungsnetze miteinander verbinden. Die Umrichterstationen werden an einem Ende der Leitung Wechselstrom in Gleichstrom und am anderen Ende diesen Gleichstrom wieder in Wechselstrom umwandeln. Siemens wird für das Systemdesign sowie für die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme aller Komponenten beider Umrichterstationen verantwortlich sein. Zum Einsatz kommt dabei die HGÜ Plus-Technik von Siemens, die sich problemlos regeln lässt und betriebliche Vorteile für beide Übertragungssysteme bietet. ALEGrO soll 2020 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

Die Europäische Kommission stuft das ALEGrO-Projekt als eines ihrer Vorhaben von gemeinsamem Interesse ("Project of Common Interest") ein. ALEGrO trägt maßgeblich dazu bei, dass die europäischen Energiemärkte näher zusammenwachsen. Dadurch soll es weniger Engpässe im Netz geben und die Produktion erneuerbarer Energie soll ausgebaut werden können. Die Hochspannungsleitung kann bis zu 1.000 Megawatt (MW) nach Belgien oder Deutschland übertragen, wobei der Energiefluss regelbar ist. Sie wird ausreichend Strom zur Versorgung einer halben Million Haushalte transportieren können.

Klaus Kleinekorte, Managing Director von Amprion:

"ALEGrO wird das europäische Stromnetz noch sicherer und leistungsstärker machen. Wir können den Stromfluss im Kabel mit hoher Genauigkeit regeln und das Elektrizitätsvolumen und die Fließrichtung anpassen."

Markus Berger, Chief Officer Infrastructure von Elia:

"Die Verbundleitungen basieren auf innovativer Umrichter-Technologie. Durch ihren Einsatz können Engpässe im europäischen Übertragungsnetzwerk allmählich abgebaut werden. Die Förderung des Energieaustauschs wird dazu beitragen, dass der Markt besser funktioniert, und sie sollte niedrigere Energiepreise zur Folge haben."

Ralf Christian, CEO der Siemens Energy Management Division:

"Für ALEGrO kommt unsere moderne Umrichter-Technologie HGÜ Plus zum Einsatz. Sie garantiert eine hohe Ausfallsicherheit bei effizienter Stromübertragung, unabhängig von spezifischen Wetter- oder Netzbedingungen. HGÜ Plus meistert die wachsenden Herausforderungen durch fluktuierend einspeisende Energiequellen."

ALEGrO wird die Energiesicherheit für beide Länder erhöhen und die Integration erneuerbarer Energien fördern. Neben der zusätzlichen Übertragungskapazität, die die HGÜ-Verbindung bietet, ermöglichen die schnellen regelungs- und schutztechnischen Eingriffsmöglichkeiten den Übertragungsnetzbetreibern, die Strommenge und Fließrichtung für eine bessere Effizienz des Stromnetzes anzupassen.

Am 29. September haben Elia und Amprion bereits einen Vertrag in Höhe von 125 Millionen Euro mit Silec Cable für die Verlegung des 90 km langen Erdkabels unterzeichnet.


Weitere Informationen zum Thema ALEGrO unter

  • http://netzausbau.amprion.net
  • www.alegro.be

Joëlle Bouillon
Joëlle Bouillon
Leiterin Projektkommunikation für Gleichstromprojekte (DC)