Amprion stellt Antrag auf Vorbescheid für den Konverter in Altendorf-Ulfkotte
Für den Konverter des Energiewendeprojektes Korridor B in Dorsten hat Amprion beim Kreis Recklinghausen den Antrag auf einen immissionsrechtlichen Vorbescheid gestellt. Ab Anfang der 2030er-Jahre macht die Anlage an der Nordseeküste erzeugten Strom für Nordrhein-Westfalen nutzbar.
Der jetzt eingereichte Antrag nach § 9 Bundes-Immissionsschutzgesetz bereitet das eigentliche Genehmigungsverfahren für den Konverter vor, das Amprion voraussichtlich 2026 anstoßen wird. Gleichzeitig dient der Antrag als Bestandteil im parallel geführten Genehmigungsverfahren für den Verlauf der Erdkabelverbindung von Korridor B. Mit dem Antrag dokumentiert Amprion der Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde der Erdkabelverbindung den voraussichtlichen Zielpunkt für den Gleichstromtransport.
„Der Antrag auf Vorbescheid bringt uns im Genehmigungsverfahren für Korridor B einen wichtigen Schritt weiter“, erklärt Gesamtprojektleiter Arndt Feldmann. „Auch für die Bevölkerung vor Ort können wir Schritt für Schritt mehr Klarheit schaffen – immer abgestimmt zum jeweiligen Planungsstand.“
Mit dem Antrag auf Vorbescheid ist unter anderem eine Betrachtung raumordnerischer Aspekte sowie die Prognose verbunden, am geplanten Standort westlich der Bundesautobahn 52 die Richtwerte zu akustischen Auswirkungen einhalten zu können.
Auf der von Amprion erworbenen Gesamtfläche ist das zu beplanende Areal für den Konverter nun soweit eingegrenzt, dass zur geschlossenen Bebauung von Altendorf-Ulfkotte ein Abstand von mindestens 400 Metern gewahrt bleibt (vgl. beigefügten Lageplan). Amprion plant für den Konverter eine dauerhaft umzäunte Fläche von weniger als 10 Hektar. In der Bauphase werden zeitweilig weitere Bereiche in Anspruch genommen, etwa zur Einrichtung von Logistikflächen. Für Abmessungen, Aussehen und Anordnung von Gebäuden und Komponenten auf der Fläche hat Amprion in Abstimmung mit dem designierten Lieferanten die Planung angestoßen, die noch andauert.
„Wir werden auch weiterhin regelmäßig über den Fortschritt unserer Planungen informieren“, erklärt Feldmann. „Schon heute lässt sich jedoch feststellen, dass der Konverter nur dann genehmigungsfähig ist, wenn die Vorgaben zum Schutz von Mensch und Umwelt eingehalten sind.“
Als zentraler Baustein der Energiewende wird Korridor B ab Anfang der 2030er-Jahre Strom von der Nordseeküste nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Im Bereich der Start- und Endpunkte der beiden Erdkabelverbindungen (Heide/West – Polsum, Wilhelmshaven – Hamm) ist hierfür jeweils der Bau einer Konverterstation notwendig. Die Konverter an den nördlichen Startpunkten wandeln Wechselstrom in Gleichstrom um. Dies ermöglicht einen verlustarmen Energietransport, eine gute Steuerbarkeit der Lastflüsse und eine Entlastung des bestehenden Wechselstromnetzes. An den südlichen Endpunkten wandeln Konverter den Gleichstrom in Wechselstrom um, sodass er über das vorhandene Wechselstromnetz zu den Verbrauchern fließen kann. Beide Verbindungen von Korridor B können jeweils eine Leistung von zwei Gigawatt (GW) übertragen. Die Transportkapazität von vier GW entspricht dem Bedarf von etwa vier Millionen Menschen.