DolWin4 & BorWin4: Amprion erhält Planfeststellungsbeschlüsse auf See und an Land

Amprion Offshore hat die Planfeststellungsbeschlüsse für weite Teile der Landtrasse von DolWin4 und BorWin4 erhalten. Darüber hinaus liegt auch der Beschluss für BorWin4 im Bereich der Ausschließlichen Wirtschaftszone vor. Die Tiefbauarbeiten an Land starten in den kommenden Monaten.

Amprion bindet mit dem Offshore-Netzanbindungssystem BorWin4 Windparks im Gebiet 6 der Nordsee an. Diese liegen in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone und damit in der Zuständigkeit des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Nach etwa einem Jahr Verfahrensdauer hat das BSH den Planfeststellungsbeschluss für das etwa 90 Kilometer lange Seekabelsystem sowie die Konverterplattform BorWin delta erteilt. Projektleiter Michael Cieslawski: „Wir haben viele Jahre auf dieses Ziel hingearbeitet und intensiven Austausch mit den Behörden gepflegt. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht und wir sind froh, nach DolWin4 die zweite Genehmigung in der Ausschließlichen Wirtschaftszone erhalten zu haben.“

Nun muss Amprion noch ein mehrstufiges Freigabeverfahren des BSH durchlaufen. Das Unternehmen muss die im Planfeststellungsbeschluss erteilten Nebenbestimmungen bei der technischen Umsetzung berücksichtigen und dies nachweisen.

Tiefbauarbeiten der Landtrasse beginnen

Auch an Land hat Amprion wichtige Meilensteine im Genehmigungsverfahren erreicht: Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat die Planfeststellungsbeschlüsse für die Landabschnitte Nord (Küste bis Emden) und Süd (Wietmarschen bis Lingen) von DolWin4 und BorWin4 erteilt. Dort steht nach dem einjährigen Genehmigungsverfahren nun der Baubeginn an. Amprion will noch im ersten Halbjahr 2024 mit den ersten Tiefbauarbeiten beginnen. Zwischen Emden und Wietmarschen werden die beiden Projekte gemeinsam mit der Gleichstromverbindung A-Nord genehmigt und gebaut. Den Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt erwartet Amprion im Sommer dieses Jahres. „Damit befinden wir uns auf der Zielgeraden der Genehmigung unserer ersten beiden Offshore-Projekte. Wir kommen vom Planen ins Bauen und sind zuversichtlich, BorWin4 ein Jahr früher als geplant in Betrieb nehmen zu können“, sagt Eric Zieschang, Gesamtprojektleiter bei Amprion. Die Inbetriebnahme von BorWin4 war ursprünglich für 2029 vorgesehen. Amprion hatte 2022 verkündet, die Umsetzung um ein Jahr zu beschleunigen.

Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4

Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen beide 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort ist im April 2023 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz gegangen. Über DolWin4 und BorWin4 wird die dadurch entfallene Erzeugungskapazität durch 1,8 Gigawatt Offshore-Windenergie ersetzt.

Stefan Sennekamp
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Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen