Amprion vergibt Tiefbauarbeiten für BalWin1 und BalWin2
Amprion Offshore hat die Tiefbauarbeiten für die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 vergeben: Der Übertragungsnetzbetreiber setzt dabei auf Unternehmen und Bietergemeinschaften aus der Projektregion. Die ersten Arbeiten sollen 2026 beginnen.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 verbinden Offshore-Windparks mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite größtenteils parallel zueinander installiert. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen. Das entspricht zusammen dem Bedarf von etwa 4 Millionen Menschen. „Mit der Vergabe der Tiefbauarbeiten haben wir nun alle großen Gewerke für BalWin1 und BalWin2 vertraglich gesichert und nähern uns der Umsetzung“, sagte Dr. Carsten Lehmköster, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH.
Für die erforderlichen Tiefbauarbeiten zur Errichtung der Kabelschutzrohranlage wurde die landseitige Strecke in drei Baulose unterteilt. Nun hat der Übertragungsnetzbetreiber die Aufträge vergeben: Die De Romein GmbH mit Sitz in Apen erhält den Zuschlag für das erste Baulos von der Küste bis Bösel mit rund 106 Kilometern Strecke.
Das Baulos 2 von Bösel bis Bramsche-Hesepe mit einer Strecke von rund 74 Kilometern wurde an die Arbeitsgemeinschaft Nordwest vergeben. Sie besteht aus den Unternehmen Johann Bunte Bauunternehmung SE & Co. KG, Depenbrock Bau GmbH & Co. KG, Anton Meyer GmbH & Co. KG, Bernhard Heckmann GmbH & Co. KG, Knoll GmbH & Co. KG, Reinhard Rohrbau GmbH, Hölscher Wasserbau GmbH und Epping Rohrvortrieb GmbH & Co. KG.
Das Baulos 3 betrifft den Bereich von Bramsche-Hesepe nach Westen bis Ibbenbüren und nach Osten bis Bohmte. Die Arbeiten mit einer Strecke von rund 62 Kilometern wird die Köster GmbH aus Osnabrück übernehmen. Die beauftragten Unternehmen werden die Kabelschutzrohranlage errichten, in die später die Erdkabel eingezogen werden.
Fokus auf Expertise und Regionalität
„Wir treffen über die insgesamt rund 240 Kilometer Trassenlänge auf viele bautechnische Herausforderungen. Mit der nun erfolgten Vergabe sind wir dafür hervorragend gewappnet. Einerseits bringen die Unternehmen große Expertise und langjährige Erfahrung mit, andererseits haben alle ihren Sitz in der Projektregion und sind dadurch mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut“, sagt Raphael Denter, zuständiger Projektleiter bei Amprion. „Wir rechnen derzeit über die gesamte Strecke mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren im Zeitraum zwischen 2026 bis 2029.“
Amprion wird 2025 die Unterlagen für die Planfeststellungsverfahren einreichen, in denen der konkrete Trassenverlauf und weitere Aspekte wie die Bauausführung festgelegt werden. Die Planfeststellungsbeschlüsse und somit auch die Baugenehmigungen werden 2026 erwartet.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2
Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 155 beziehungsweise 165 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Auf dem landseitigen Teil von BalWin1 und BalWin2 werden etwa 205 beziehungsweise 215 Kilometer Erdkabel verlegt. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (BalWin1) und Westerkappeln (BalWin2) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.