Amprion startet in das Planfeststellungsverfahren für den Elbtunnel von Korridor B
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion stellt bei der Bundesnetzagentur den Antrag auf Planfeststellung für die Elbquerung von Korridor B.
Die Planungen von Korridor B erreichen im Norden einen wichtigen Meilenstein. Für das ElbB genannte Elbtunnelprojekt stellt Amprion den Antrag auf Planfeststellung. ElbB wird zwischen Wewelsfleth in Schleswig-Holstein und Wischhafen in Niedersachsen als Tunnel unter der Elbe geplant und stellt innerhalb des Großprojektes Korridor B einen eigenen Genehmigungsabschnitt dar. Für ElbB hat der Gesetzgeber im Bundesbedarfsplangesetz vorgegeben, dass die Bundesfachplanung entfällt. ElbB ist damit den Trassen von Korridor B, die noch in der Bundesfachplanung geprüft werden, einen Planungsschritt voraus.
„Mit dem Start in das Planfeststellungsverfahren kommt ElbB in die nächste, wichtige Phase. Innerhalb von Korridor B nimmt dieses Projekt eine Sonderstellung ein: Die Elbe wird über mehr als fünf Kilometer gequert. Der Tunnel entsteht aus tausenden Stahlbetonteilen – sogenannten Tübbingen – in einer Tiefe von rund 20 Metern und ist ein großes und wichtiges Teilprojekt innerhalb von Korridor B“, sagt Gesamtprojektleiter Arndt Feldmann.
Vor der Antragseinreichung lädt Amprion zu öffentlichen Dialogveranstaltungen ein:
Brokdorf (Mehrzweckhalle Brokdorf, Dorfstraße 33A
25576 Brokdorf, 18:00 - 20:00 Uhr, 23.4.2024)
Wischhafen (Gasthaus Heiko Sieb, Ostener Straße 3
21737 Wischhafen, 18:00 - 20:00 Uhr, 24.4.2024)
Der Planfeststellungsbeschluss wird für 2026 erwartet. Sobald dieser vorliegt, kann mit dem Bau begonnen werden. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 4,5 Jahre. Über Schachtbauwerke in Wewelsfleth und Wischhafen werden nach Fertigstellung des Bauvorhabens die Erdkabel für Korridor B eingezogen.
Korridor B umfasst zwei neue Erdkabelverbindungen mit jeweils zwei Konverter-Stationen, die Strom von der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis ins Ruhrgebiet transportieren. Pro Vorhaben transportieren die Erdkabel zwei Gigawatt (GW) Leistung. Über zusätzlich verlegte Leerrohre kann die Übertragungskapazität bei Bedarf um weitere vier GW erhöht werden. Mit insgesamt acht GW Transportkapazität ist das Vorhaben ein zentraler Baustein für den Umbau des Energiesystems. Nach der Gesamtinbetriebnahme Anfang der 2030er Jahre werden die Erdkabelverbindungen bis zu fünf Millionen Haushalte in Nordrhein-Westfalen mit Strom aus Windkraft versorgen.