Amprion beschleunigt den Netzausbau und investiert mehr als je zuvor
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion macht Tempo beim Netzausbau und wächst weiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich die Investitionen auf einen Rekordwert von rund 3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Das Unternehmen plant bis zum Jahr 2028 rund 27,5 Milliarden Euro in den Aus- und Umbau des Übertragungsnetzes zu investieren.
„Die gesetzlichen Maßnahmen zur Beschleunigung des Netzausbaus zeigen Wirkung. Wir kommen in die Umsetzung und werden zentrale Projekte früher fertigstellen“, sagte Dr. Hans-Jürgen Brick, CEO der Amprion GmbH. So konnte das Unternehmen den Baubeginn der Gleichstromverbindung A-Nord um ein Jahr vorziehen. In Verbindung mit dem Projekt Ultranet wird A-Nord ab dem Jahr 2027 deutschlandweit der erste Windstrom-Korridor sein, der große Mengen grünen Stroms von der Nordsee in den Westen Deutschlands und bis nach Baden-Württemberg transportiert.
Seit 2021 hat Amprion die Investitionen in den Netzausbau verdreifacht. Dieses dynamische Wachstum ist jedoch an Voraussetzungen geknüpft. „Wir brauchen einen regulatorischen Rahmen, der mit den ehrgeizigen Zielen der Energiewende Schritt hält", so Brick. Dazu zähle auch ein international wettbewerbsfähiger Eigenkapitalzinssatz in Höhe von 7,5 Prozent vor Steuern für sämtliche Investitionen.
Der Amprion-CEO sieht zudem Herausforderungen für die Energiewende: „Energie ist in Deutschland weiterhin zu teuer. Die Balance zwischen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit ist verloren gegangen.“ Deswegen sollten die bundesweiten Kosten für das Engpassmanagement aus den Netzentgelten herausgelöst werden, forderte Brick. Diese Transformationskosten könnten aus Erlösen des Klima- und Transformationsfonds finanziert werden. „Das würde die Netzentgelte fast halbieren sowie Wirtschaft und Verbraucher schnell und unbürokratisch entlasten“, so Brick.
Starke Geschäftsentwicklung im Jahr 2023
Im vergangenen Jahr konnte Amprion sowohl seine zentralen Ertragskennzahlen erheblich steigern als auch sein Personal weiter ausbauen. Mit der Einstellung von rund 400 Mitarbeitenden ist die Belegschaft auf 2.721 Beschäftigte angewachsen. Das ist eine Steigerung um mehr als 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Umsatzerlöse gemäß IFRS stiegen um 37,5 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro. Die IFRS-Ergebniskennzahlen werden seit diesem Jahr um weitere wesentliche regulatorische Effekte bereinigt dargestellt. So belief sich das adjustierte Konzernergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen („EBITDA“) auf rund 980 Millionen Euro, was einem Anstieg von rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das adjustierte Konzernergebnis nach Steuern („Net Income“) stieg um rund 49 Prozent auf rund 339 Millionen Euro.
Die Steigerungen dieser adjustierten Kennzahlen sind im Wesentlichen durch höhere Erlöse aus der gestiegenen Investitionstätigkeit und der damit einhergehenden, wachsenden Regulated Asset Base (RAB) begründet. Die RAB bildet die Basis für künftige Erlöse und ist im Jahr 2023 um rund 27 Prozent auf rund 8,4 Milliarden Euro gestiegen.
Erfolgreiche Kapazitätssicherungsstrategie
„Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Zur Umsetzung unserer Projekte benötigen wir in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Komponenten und Dienstleistungen, die wir zum Teil bereits jetzt vertraglich gesichert haben“, sagt Peter Rüth, CFO der Amprion GmbH. Die Kapazitäten mit einem Gesamtwert von rund 17 Milliarden Euro seien eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Netzausbau, so Rüth und ergänzt: „Dieses Wachstum bringt auch Herausforderungen mit sich. Eine fortwährende Beschleunigung der Projekte hat ihre Grenzen – denn als Unternehmen müssen wir die Machbarkeit im Blick behalten.“
Im laufenden Jahr 2024 plant Amprion rund 3,9 Milliarden Euro in den Netzausbau zu investieren.
Update des Nachhaltigkeitsberichts
Zusammen mit dem Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht Amprion ein Update seines Nachhaltigkeitsberichts. Damit legt das Unternehmen den Grundstein für die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Amprion wird entsprechend ab dem Berichtsjahr 2025 einen Finanzbericht veröffentlichen, der im Konzernlagebericht eine Erweiterung um den Nachhaltigkeitsbericht enthält.
Im vergangenen Geschäftsjahr verbesserte Amprion sein ESG-Risk-Rating von Sustainalytics weiter auf 9,3, was der bestmöglichen Kategorie „negligible risk“ entspricht.
Den IFRS-Konzernabschluss 2023 finden Sie unter folgendem Link.
Das Update des Nachhaltigkeitsberichts für 2023 ist unter folgendem Link abzurufen.