Korridor B: Baugrunduntersuchungen für mögliche Weserquerung
Die Planung für die Weserquerung des Gleichstrom-Erdkabelprojektes Korridor B schreitet voran. Um genauere Informationen über die Bodenverhältnisse zu erlangen, finden zwischen April und Dezember 2024 Baugrunduntersuchungen auf dem Elsflether Sand und Wasserbohrungen in der Weser statt. Amprion favorisiert diesen Bereich für die Querung der Weser.
Amprion nutzt die Daten aus den Baugrunduntersuchungen für weitere Planungs- und Genehmigungsschritte der geplanten Höchstspannungsgleichstromverbindung von Heide/West nach Polsum. Dazu gehört vor allem die Aufbereitung der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren. Sie enthalten Empfehlungen für umsetzbare Bauverfahren. Für die rund 1.600 Meter lange, südliche Querungsvariante im Bereich Elsflether Sand unter der Weser kommen zwei Bauverfahren in Betracht: Rohrvortrieb oder Tunnelbau.
Die Vorarbeiten am Elsflether Sand finden auch während der Brut- und Setzzeit statt. „Die zuständige Behörde hat die Wichtigkeit der Untersuchungen für Korridor B erkannt und hat daher mit Amprion bereits im Vorfeld umfangreiche naturschutzfachliche Vermeidungs- und Schutzmaßnahmen abgestimmt“, sagt Thomas Hüging, Projektleiter Sonderquerungen bei Korridor B. „Amprion sei es wichtig, „die Umsetzung weiterer geplanter Maßnahmen im angesprochenen Gebiet in keiner Weise zu beeinträchtigen“ so Hüging weiter.
Die Planungen und frühzeitigen Untersuchungen für das Projekt Korridor B führt Amprion auf eigenes Risiko durch. Einen 1.000 Meter breiten Korridor legt die Bundesnetzagentur als zuständige Genehmigungsbehörde erst mit Abschluss der Bundesfachplanung fest. Auch alle anderen Korridorvarianten sind Bestandteil der Prüfung im anstehenden Genehmigungsschritt nach §8 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) innerhalb der Bundesfachplanung.
Die aktuelle Planung sowie den weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens stellt Amprion im Rahmen einer Dialog- und Informationstour von November 2024 bis Januar 2025 vor. Die genauen Termine und Veranstaltungsorte werden auf der Projektwebsite www.korridor-b.net bekanntgegeben.
Das Gleichstromprojekt Korridor B
Korridor B umfasst die Leitungsbauvorhaben Heide/West – Polsum (Nr. 48) und Wilhelmshaven – Hamm (Nr. 49). Sie sind seit 2021 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankert. Die Vorhaben werden in Höchstspannungs-Gleichstrom-Technologie mit einer Nenngleichspannung von 525 Kilovolt umgesetzt. Amprion plant Korridor B vorrangig als Erdkabel. Die Übertragungskapazität beträgt insgesamt vier Gigawatt elektrische Leistung (ohne Leerrohrsysteme).
Die Entfernung zwischen den Netzverknüpfungspunkten Heide/West und Polsum beträgt rund 440 Kilometer. Die Netzverknüpfungspunkte Wilhelmshaven und Hamm sind rund 270 Kilometer voneinander entfernt. Das Netz möglicher Trassenkorridore verläuft durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen.