DolWin4: Amprion erhält ersten Planfeststellungs-beschluss für die Ausschließliche Wirtschaftszone
Die Amprion Offshore GmbH hat den Planfeststellungsbeschluss für DolWin4 in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee fristgerecht erhalten. Gegenstand des Verfahrens waren die Konverterplattform DolWin delta sowie das in der AWZ etwa 26 Kilometer lange Seekabelsystem. DolWin4 wird 2028 in Betrieb gehen.
Amprion bindet mit dem Offshore-Netzanbindungssystem DolWin4 Windparks im Gebiet 3 der Nordsee an. Diese liegen in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) und damit in der Zuständigkeit des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Im März 2021 hatte Amprion die Genehmigungsunterlagen zur Vollständigkeitsprüfung bei der Behörde eingereicht. Etwa ein Jahr später hat das BSH das Planfeststellungsverfahren eingeleitet.
Premiere auf See für Amprion
Mit dem Planfeststellungsbeschluss hat Amprion anders als an Land noch nicht die finale Baugenehmigung erhalten, sondern muss vorher noch ein Vollzugsverfahren durchlaufen. Hierbei handelt es sich um ein mehrstufiges Freigabeverfahren des BSH. Amprion muss die im Planfeststellungsbeschluss erteilten Nebenbestimmungen bei der technischen Umsetzung berücksichtigen und dies nachweisen. Projektleiter Jan Wiemer: „Wir können uns jetzt den BSH-Freigaben widmen. Besonders stolz macht mich, dass es der erste Planfeststellungsbeschluss für Amprion in der Ausschließlichen Wirtschaftszone ist.“ DolWin4 ist das erste Offshore-Netzanbindungssystem, das Amprion realisieren wird.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4
Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen beide 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort ist im April 2023 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz gegangen. Über DolWin4 und BorWin4 wird die dadurch entfallene Erzeugungskapazität durch 1,8 Gigawatt Offshore-Windenergie ersetzt.