Amprion plant Konverter in Altendorf-Ulfkotte
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion wird für den Bau eines Konverters östlich von Altendorf-Ulfkotte das Genehmigungsverfahren beim Kreis Recklinghausen beantragen. Über die geplante Anlage informiert das Projektteam am 11. Dezember auf einem Bürgerinfomarkt in der Mehrzweckhalle Altendorf.
Der geplante Konverter ist ein wesentlicher Bestandteil der Gleichstromverbindung Korridor B, die Amprion zurzeit realisiert. Nun hat das Unternehmen die Standortentscheidung getroffen: Die Anlage soll östlich von Altendorf-Ulfkotte im Umfeld der Umspannanlage Polsum entstehen. Anfang 2024 wird der Übertragungsnetzbetreiber bei der zuständigen Behörde des Kreises Recklinghausen ein Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) anstoßen. Hierfür wird zunächst ein Antrag auf Vorbescheid nach BImSchG eingereicht.
„Das Anliegen der Altendorfer Bürgerschaft und der Dorstener Kommunalpolitik, noch einmal vertieft die Verfügbarkeit bestehender Industrieflächen abzuklären, haben wir sehr ernst genommen“, erklärt Arndt Feldmann, Gesamtprojektleiter von Korridor B. Es hat sich jedoch bestätigt, dass solche Flächen für Amprion nicht zur Verfügung stehen. Das jetzt ausgewählte Areal ergibt sich demnach als bestgeeignete Fläche. Mit einem Gutachten hat Amprion mögliche Standorte nach technischen, raumplanerischen und umweltfachlichen Kriterien bewertet und dann die Verfügbarkeit der Flächen überprüft.
Über den aktuellen Planungsstand bei Korridor B sowie über Aufgabe, Technik und Genehmigungsablauf des Konverters informiert Amprion am Montag, 11.12.2023 von 17:00 bis 20:00 Uhr im Rahmen eines Bürgerinfomarktes in der Mehrzweckhalle Altendorf. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an Themenstationen direkt mit den Fachleuten aus dem Projektteam in den Austausch zu kommen und ihre Anliegen zu besprechen. Ein Vortragsprogramm ist nicht geplant, sodass ein Kommen und Gehen während der Veranstaltung jederzeit möglich ist.
Als zentraler Baustein der Energiewende wird Korridor B ab Anfang der 2030er-Jahre Strom von der Nordseeküste nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Im Bereich der Start- und Endpunkte der beiden Erdkabelverbindungen (Heide/West – Polsum, Wilhelmshaven – Hamm) ist hierfür jeweils der Bau einer Konverterstation notwendig. Die Konverter an den nördlichen Startpunkten wandeln Wechselstrom in Gleichstrom um. Dies ermöglicht einen verlustarmen Energietransport, eine gute Steuerbarkeit der Lastflüsse und eine Entlastung des bestehenden Wechselstromnetzes. An den südlichen Endpunkten wandeln Konverter den Gleichstrom in Wechselstrom um, sodass er über das vorhandene Wechselstromnetz zu den Verbrauchern fließen kann. Beide Verbindungen von Korridor B können jeweils eine Leistung von zwei Gigawatt (GW) übertragen. Die Transportkapazität von vier GW entspricht dem Bedarf von etwa vier Millionen Menschen.