Amprion und Statnett untersuchen Machbarkeit für Interkonnektor
Amprion und der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet: Die Partner wollen die Machbarkeit eines hybriden Interkonnektors für Offshore-Windenergie zwischen beiden Ländern untersuchen. Ziel der Zusammenarbeit ist, gemeinsam technische und ökonomische Aspekte zu erörtern. So kann die Versorgungssicherheit in Europa gestärkt werden und ein Beitrag zum Aufbau des Offshore-Netzes in der Nordsee sowie zu den Klimazielen der EU geleistet werden.
Als Grundlage dafür werden sie gemeinsame Energieszenarien berechnen und analysieren. Sogenannte hybride Interkonnektoren verbinden nicht nur zwei Länder direkt miteinander, sondern sie vernetzen zusätzlich auch Offshore-Windparks. Das ermöglicht, die Windenergie flexibel in das europäische Stromsystem zu integrieren und die Kapazitäten für den internationalen Stromtransport zu erhöhen.
„Ein hybrider Interkonnektor zwischen beiden Ländern wäre ein weiterer und wichtiger Meilenstein, um die Klimaziele in Europa zu erreichen und um das Windenergiepotenzial der Nordsee besser zu nutzen. Mit dem MoU legen wir einen wichtigen Grundstein hierfür“, sagt Dr. Hendrik Neumann, CTO der Amprion GmbH.
Die Nordsee: das grüne Kraftwerk Europas
Im Mai 2022 hatte die norwegische Regierung angekündigt, bis 2040 Gebiete für 30 Gigawatt an Offshore-Windkapazität auszuweisen. Die Ausbauziele der Bundesregierung sehen vor, die installierte Leistung von Offshore-Windenergie bis 2030 auf mindestens 30 Gigawatt und bis 2045 auf mindestens 70 Gigawatt zu steigern.
Die Verbindung beider Länder über einen hybriden Interkonnektor wäre ein zentraler Baustein, um die Offshore-Stromerzeugung weiter zu vernetzen und die Nordsee so zum „grünen Kraftwerk Europas“ zu machen. Gleichzeitig würde ein solches Projekt die Systemstabilität in Europa stärken.