Amprion investiert Rekordsumme in beschleunigten Netzausbau
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion beschleunigt den Netzausbau und wächst weiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichten die Investitionen mit rund 1,5 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Das Unternehmen plant, in den kommenden fünf Jahren rund 22 Milliarden Euro in das Übertragungsnetz zu investieren.
Mit seinen Investitionen trägt das Unternehmen dem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und dem Umbau des Energiesystems Rechnung. Der Fokus liegt dabei auf dem Ausbau der wichtigen Nord-Süd-Gleichstromkorridore an Land sowie der Realisierung der ersten vier Offshore-Netzanbindungssysteme von Amprion.
„Es beginnt eine neue Phase der Energiewende, in der wir von der Planung zunehmend in die Umsetzung kommen. Aktuell realisieren wir so viele Projekte wie nie zuvor”, sagte Amprion-CEO Dr. Hans-Jürgen Brick. „Darüber hinaus zeigt die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Beschleunigung erste Wirkung, sodass wir wichtige Projekte früher als ursprünglich geplant umsetzen können. Wir sind für die anstehenden Aufgaben gut gerüstet.“
Rekordinvestitionen in beschleunigten Netzausbau
Im Geschäftsjahr 2022 investierte Amprion die Rekordsumme von 1,5 Milliarden Euro in den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur. Das sind rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen hat für mehr als 200 Leitungskilometer Genehmigungen erhalten und konnte 115 Leitungskilometer fertigstellen – mehr als je zuvor.
Aufgrund der Beschleunigungsziele der Bundesregierung hat Amprion die weltweit ersten Zwei-Gigawatt-Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 vergeben und wird diese schon zwei beziehungsweise drei Jahre früher – im Jahr 2029 und 2030 – in Betrieb nehmen. Für das Erdkabelprojekt von Rastede bis Bürstadt (DC 34) will das Unternehmen bereits bis Mitte 2024 die Planfeststellungsunterlagen einreichen - eine Beschleunigung um 2 Jahre.
Um diese Ziele erreichen zu können wächst Amprion weiter. Die Zahl der Mitarbeitenden ist im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut gestiegen und lag mit 2.237 Beschäftigten (FTE) 8,5 Prozent über dem Vorjahr. Für das laufende Jahr plant das Unternehmen weitere 400 Mitarbeitende einzustellen. Das entspricht einem Wachstum von knapp 18 Prozent.
Auf erfolgreichem und stabilem Wachstumskurs
„Für die Finanzierung der steigenden Investitionen setzen wir auf Stabilität und Flexibilität. Unsere langfristig orientierten Anteilseigner unterstützen unseren Wachstumskurs. Unterstützende regulatorische Rahmenbedingungen sind dabei eine weitere wichtige Voraussetzung. Zusammen mit unseren flexiblen Fremdkapitalinstrumenten sind wir für den notwendigen Investitionsbedarf gut aufgestellt“, sagt Peter Rüth, CFO von Amprion. Das zeigte auch die erfolgreiche Emission der ersten grünen Dual-Tranche-Anleihe des Unternehmens im vergangenen Jahr.
Die Umsatzerlöse gemäß IFRS stiegen gegenüber dem Vorjahr um 36,6 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 2,6 Mrd. Euro). Die Umsatzerlöse aus dem Netzgeschäft, dem Kerngeschäft von Amprion, legten um 18,6 Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro zu (Vorjahr: rund 1,8 Mrd. Euro). Die im Jahr 2022 realisierten Investitionen fokussieren sich weiterhin auf den Ausbau des Netzes, mehr als 80 Prozent sind Erweiterungsinvestitionen. Dementsprechend ist auch die Regulated Asset Base (RAB), welche die Basis für künftige Erlöse bildet, um knapp 28 Prozent auf rund 6,6 Milliarden Euro gestiegen.
Als Folge der Entwicklungen an den Strom- und Gasmärkten sind hohe Kosten für Systemdienstleistungen entstanden. Diese umfassen sämtliche Eingriffe zur Stabilisierung des Stromnetzes. Im Jahr 2022 waren sie mit rund 2,4 Milliarden Euro etwa doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die Kosten sind durch die Regulierung abgedeckt und werden mit einem Zeitverzug wieder an Amprion zurückgeführt. Es handelt sich somit um eine temporäre Belastung der IFRS-Ergebnisse.
So betrug das adjustierte EBITDA im abgelaufenen Geschäftsjahr 772,6 Millionen Euro (Vorjahr: 867,0 Mio. Euro) und der adjustierte Konzernüberschuss 228,2 Millionen Euro (Vorjahr: 260,6 Mio. Euro).
Die bereinigten Kennzahlen berücksichtigen temporäre regulatorische Effekte und die periodengerechte Darstellung der Systemdienstleistungen. Der Rückgang ist eine Folge der Verrechnung von Engpasserlösen, deren Höhe von externen Faktoren abhängt. Der adjustierte Konzernüberschuss liegt dennoch auf dem Durchschnittsniveau der vergangenen Jahre.
„Das Jahr 2022 hat wieder gezeigt, dass Amprion mit seinem konjunkturunabhängigen und stabilen Geschäftsmodell auch in einem herausfordernden Umfeld wirtschaftlich erfolgreich ist“, sagt Amprion-CFO Rüth.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Amprion einen stabilen Geschäftsverlauf und einen Investitionsbedarf von rund 2,8 Milliarden Euro.
Den vollständigen Finanzbericht 2022 der Amprion GmbH finden Sie hier.