Amprion veröffentlicht ersten Innovationsbericht

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion stellt seine Innovationstätigkeit erstmals gebündelt vor. Mit neuen Technologien und Lösungen will das Unternehmen den Herausforderungen der Energiewende begegnen. Der Bericht befasst sich mit Methoden der Systemplanung und neuen Netzelementen, dem Netzausbau, der Systemführung der Zukunft und der Digitalisierung.

„Als Übertragungsnetzbetreiber haben wir nicht nur die Aufgabe, das Stromsystem stabil und sicher zu halten, sondern bereiten auch den Weg für ein klimaneutrales Energiesystem. Um diese beiden Aufgaben zu verbinden, sind wir auf neue Technologien, auf neue Lösungen angewiesen“, sagt Amprion-CEO Dr. Hans-Jürgen Brick. „Innovationen entstehen bei Amprion in den einzelnen Projekten. Praxistauglichkeit ergibt sich also schon bei ihrem Einsatz. Genau das brauchen wir für den zügigen Umbau des Energiesystems.“

Der Bericht bildet auf knapp 100 Seiten die Innovationstätigkeit bei Amprion in ihrer Breite ab. Drei Projekte stehen beispielhaft für die Relevanz und Dynamik von Forschung und Entwicklung im Unternehmen:

Neue Netzelemente: Stabilität durch Offshore-Systeme

Schwarzstartfähige Anlagen können aus eigener Kraft und ohne Energiezufuhr von außen hochfahren. Das macht sie so wertvoll, um Stromnetze im Falle eines Zusammenbruchs wiederaufzubauen. Bislang haben konventionelle Kraftwerke diese Systemdienstleistung erbracht. Amprion arbeitet nun daran, dass auch Offshore-Windparks, die ans Stromnetz angebunden sind, in Konzepte zum Netzwiederaufbau einbezogen werden. Partner sind Windparkbetreiber, Hersteller und Hochschulen.

Netzausbau 2.0: Flexibilität durch neues Kabelbohrverfahren

Beim Netzausbau geht es darum, Eingriffe in die Natur möglichst gering zu halten. So hat Amprion für das Verlegen von Erdkabeln ein innovatives Spülbohrverfahren entwickelt. Dadurch wird verhindert, dass Bohrflüssigkeit aus dem Spülungskreislauf unkontrolliert austritt. Mit diesem Verfahren steht Trassenplaner*innen künftig ein weiteres Werkzeug für die grabenlose und oberflächennahe Verlegung über große Entfernungen zur Verfügung.

Systemführung: Effizienz durch Minutenreserve-Plattform

Übertragungsnetzbetreiber wie Amprion halten die Frequenz im Netz stabil. Zu ihren Werkzeugen gehört die sogenannte Minutenreserve: Kraftwerke stellen kurzfristig Energie zum Ausgleich von Systembilanzabweichungen zur Verfügung. Bislang waren Netzbetreiber dabei auf die Nutzung von technischen Einheiten im Inland angewiesen. Seit Herbst 2022 betreibt Amprion im Auftrag der europäischen Übertragungsnetzbetreiber mit der „Manually Activated Reserves Initiative“ (MARI) eine europaweite Plattform für Minutenreserve. Über die Plattform können Netzbetreiber grenzüberschreitend Regelreserven kostengünstiger beschaffen und damit zur Dämpfung der Netznutzungsentgelte beitragen.

Der Innovationsbericht mit diesen und weiteren Projekten kann  hier abgerufen werden.

Tobias Burgholz
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Tobias Burgholz
Pressesprecher