Amprion bündelt Kräfte für den Netzausbau
Um den Netzausbau zu beschleunigen, erhöht Amprion planmäßig die Investitionen und setzt auf Technik, Transparenz der Planungen sowie Teilhabe der Bürger. Im vergangenen Jahr informierte Amprion bei mehr als 500 Veranstaltungen über geplante Leitungs- und Anlagenprojekte. Mit 474 Mio. Euro haben die Investitionen bei Amprion 2015 einen Rekordwert erreicht.
Der kaufmännische Geschäftsführer, Dr. Hans-Jürgen Brick, sagte beim Jahrespressegespräch in Frankfurt am Main zum geplanten Netzausbau des Unternehmens: "Im vergangenen Jahr hat der Gesetzgeber die Weichen für den Netzausbau neu gestellt. Jetzt geht es darum, die Projekte zügig und bürgerfreundlich umzusetzen." Dabei baue das Unternehmen auf den Rückhalt und die Unterstützung aus der Politik in Bund, Ländern und Kommunen. "Wir brauchen zudem Stabilität in der Regulierung und der Gesetzgebung, um die Herausforderungen der Energiewende meistern zu können", sagte Brick.
Amprion plant im laufenden Geschäftsjahr knapp 550 Mio. Euro in die Erweiterung und Erneuerung seines Netzes zu investieren (2015: 474 Mio. Euro) - so viel wie nie zuvor. Eine Tendenz, die sich in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Bis 2025 will Amprion insgesamt rund 5,5 Mrd. Euro in den Um- und Ausbau sowie die Verstärkung und Flexibilisierung des Übertragungsnetzes investieren.
Der Netzausbau bei Amprion läuft damit auf vollen Touren. Fortschritte verzeichnet das Unternehmen zum Beispiel bei der Gleichstromverbindung Ultranet. Der technische Geschäftsführer von Amprion, Dr. Klaus Kleinekorte, sagte: "Wir haben im vergangenen Jahr alle Ultranet-Streckenabschnitte in die erste Genehmigungsphase gebracht." Bei der Planung und dem Bau der Ultranet-Konverter steht Amprion und Projektpartner TransnetBW mit Siemens jetzt ein starker Technologiepartner zur Seite. "Neben diesen Leuchtturm-Projekten haben wir 2015 insgesamt über 300 Leitungs- und Anlagenbauvorhaben vorangetrieben", sagte Kleinekorte.
"Unsere Leitungen sind Lebensadern der Volkswirtschaft", betonte Amprion-Geschäftsführer Brick. Rund 190 Terrawattstunden Strom transportierte das Unternehmen 2015 über sein 11.000 Kilometer langes Höchstspannungsnetz. Das sind rund 30 Prozent des in Deutschland erzeugten Stromes. Im Amprion-Netzgebiet wird zudem etwa ein Drittel des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaftet.
Das Jahr 2015 war für den Übertragungsnetzbetreiber mit Sitz in Dortmund auch ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. Dies resultiert vor allem daraus, dass Amprion den gesetzlichen Auftrag, sein Netz sicher zu betreiben und bedarfsgerecht auszubauen, verantwortungsvoll umsetzt.
Auf dieser Basis erreichten die Umsatzerlöse mit 11,9 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Davon entfielen knapp 10 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,4 Mrd. Euro) auf die ergebnisneutrale Abwicklung des EEG-Ausgleichsmechanismus und 1,8 Mrd. Euro auf das Netzgeschäft (Vorjahr 1,7 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss belief sich auf 171 Mio. Euro und lag damit 14 Prozent über dem Vorjahr (150 Mio. Euro). Dies wurde vor allem durch gesetzlich und steuerlich bedingte Einmaleffekte begünstigt. "Unter dem Strich haben wir ein stabiles Ergebnisniveau", sagte der kaufmännische Geschäftsführer.
Auf einem stabilen Niveau bewegen sich bei Amprion auch die Kosten für Eingriffe in das Netz (Redispatch). Während sie in Deutschland insgesamt deutlich gestiegen sind, liegen sie im Amprion-Netz bei 1,4 Mio. Euro. "Wir haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich in unser Netz investiert. Das zahlt sich nun für unsere Kunden aus", sagte Brick. Im Verantwortungsbereich von Amprion gelten daher die niedrigsten Netzentgelte im deutschen Übertragungsnetz.