Amprion passt Netzentgelte für 2022 an
Im Jahr 2022 ändern sich die Netzentgelte bei Amprion. Der nächste Schritt für die weitere Vereinheitlichung auf Bundesebene steht bevor: Der Amprion-Anteil liegt dann bei 20 Prozent, der bundeseinheitliche bei 80 Prozent. Je nach Verbrauchsverhalten der Kunden können sich die Netzentgelte bis zu rund 20 Prozent erhöhen.
Zur Erhöhung tragen die gestiegenen Beschaffungskosten für Systemdienstleistungen wie Regelleistung und Redispatch bei. Auch bei den Netzverlusten steigen die Beschaffungspreise. Insgesamt schlagen die höheren Börsenpreise auf die Netzentgelte durch: Bei Amprion steigen die Abruf- und Anfahrkosten für Netzreservekraftwerke bedingt durch den deutlichen Anstieg der Kohlepreise und des CO2-Preises. Ein weiterer Faktor sind die Kapitalkosten für den Netzausbau.
Bei der schrittweisen Vereinheitlichung der Netzentgelte sind zwischen den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) zudem Ausgleichszahlungen erforderlich. Ohne die Vereinheitlichung würden die Netzentgelte bei Amprion um etwa 24 Prozent in der Höchstspannungsebene und um rund 18 Prozent in der Umspannebene geringer ausfallen.
Anfang Oktober veröffentlichen die deutschen ÜNB jeweils die Indikation der Netzentgelte für das kommende Jahr. Sie können bis zum Jahresende noch angepasst werden. Wenn ein Übertragungsnetzbetreiber seine Netzentgelte nach der Indikation verändert, bedingt dies aufgrund der Vereinheitlichung auch eine Anpassung bei den übrigen Übertragungsnetzbetreibern.
Im Jahr 2022 erfolgt der letzte Schritt der Einführung bundeseinheitlicher Netzentgelte auf Grundlage des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes von 2017. Es sieht eine schrittweise Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte ab 2019 über fünf Jahre vor, so dass sie ab 2023 vereinheitlicht sein werden.