Amprion investiert in den Standort Hoheneck
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion macht seinen Betriebsstandort und die dazugehörige Umspannanlage Hoheneck bei Ludwigsburg fit für die Zukunft. In den nächsten fünf Jahren investiert das Unternehmen insgesamt 125 Millionen Euro in den traditionsreichen Standort.
Die Umspannanlage Hoheneck ist seit 1926 in Betrieb. Nun wird sie für die Energiewelt von Morgen modernisiert und im laufenden Betrieb ausgebaut. Das neue Herzstück der Umspannanlage wird ein sogenannter rotierender Phasenschieber. Er ist der erste seiner Art in Baden-Württemberg, der nach seiner Fertigstellung dazu beitragen wird, die Spannung im regionalen Stromnetz stabil zu halten. Die Arbeiten dafür beginnen im Oktober dieses Jahres und sollen Anfang 2023 abgeschlossen werden.
„Phasenschieber stellen Blindleistung bereit, die für den Spannungserhalt im Stromnetz unerlässlich ist“, sagt Amprion-Projektleiter Stephan Wittner, der die Installation des Phasenschiebers betreut. „Sie können sowohl spannungsanhebend als auch -absenkend wirken und Schwankungen im Netz in kürzester Zeit ausgleichen.“ Traditionell haben diese Aufgabe in der Vergangenheit vor allem Großkraftwerke erfüllt. Wenn die Kraftwerke im Zuge der Energiewende nach und nach vom Netz gehen, werden Kompensationsanlagen wie Phasenschieber immer wichtiger.
Neue Betriebsgebäude und Gruppenschaltleitung Süd
Gebaut wird die neue Phasenschieber-Anlage auf einem bestehenden Betriebsstandort von Amprion. Alle dort befindlichen Gebäude wurden bereits abgerissen.
Betriebsleiter Süd, Sven Bernhard: „Die Kolleginnen und Kollegen mussten im Herbst 2020 ausziehen und arbeiten übergangsweise in einer angemieteten Immobilie im Nachbarort. Wir planen ein neues Standortkonzept das auf effiziente Arbeitsabläufe zugeschnitten ist. Ziel ist es, die komplette Mannschaft in einem Gebäude unterzubringen. Vorgesehen ist eine große Halle mit Werkstätten, Wasch- und Umkleideräumen, Lager und Garagen sowie ein Bürogebäude. Der Bau des neuen Betriebsstandorts soll 2022 starten.“
Das südliche Netz von Amprion wird seit fast 100 Jahren über die sogenannte „Gruppenschaltleitung“ (GSL) Süd in Hoheneck geschaltet und betrieben. Markus Scheffler als Leiter Technische Infrastruktur und Sicherheitszentrale bei Amprion dazu: „Die GSL Süd muss an die heutigen technischen Standards angepasst werden. Die Warte und die Flächen des Rechenzentrums machen wir damit fit für die zukünftigen Aufgaben einer kritischen Infrastruktur.“
Für die neuen Betriebsgebäude und die GSL Süd nimmt Amprion die bisherige 220-kV-Schaltanlage außer Betrieb und baut sie zurück. Etwa im Frühjahr 2023 soll der erste Spatenstich für den Neubau der GSL erfolgen, die Fertigstellung ist für Mitte 2025 geplant. Der komplette Umbau in Hoheneck soll 2026 abgeschlossen sein.
Kommunikation während der Bauarbeiten
Die Projektkommunikation von Amprion will dabei alle Beteiligten – Kommune, Anwohner und die Menschen in der Region – von Beginn der Bauarbeiten an über alle anstehenden Maßnahmen informieren. Projektsprecher Jörg Weber: „Durch die Baustelle entstehen Lieferverkehre, und es kann vorkommen, dass wir zeitlich begrenzte Parkverbote aussprechen müssen. In jedem Fall werden wir solche Maßnahmen rechtzeitig ankündigen. Darüber hinaus nehmen wir Anregungen und Beschwerden jederzeit entgegen und sind über die komplette Bauphase hinweg für Bürgerinnen und Bürger erreichbar.“
Bereits jetzt ist als direkter Draht für Fragen und Anregungen die kostenlose Projekt-Hotline unter der Rufnummer 0800-5895-2474 werktags in der Zeit von 8 bis 20 Uhr erreichbar.