Amprion: „Die Leitung ist wieder in Betrieb“

Baustelle auf freiem Feld. Im Hintergrund Wald.

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ist der Ersatzneubau der 380-kV-Höchstspannungsfreileitung des Dortmunder Übertragungsnetzbetreibers Amprion zwischen Reutlingen-Rommelsbach und Herbertingen wie geplant auf den Tag genau am 30. Juni abgeschlossen. Am Abend meldete der zuständige Baukontrolleur Roland Frick Vollzug: „Nach erfolgreicher Phasenprüfung ist die Leitung wieder in Betrieb und im Netz.“

Damit geht die derzeit größte Energiewende-Baustelle in der Region und ganz Baden-Württemberg zu Ende. Auf einer Länge von 61 Kilometern von Reutlingen über die Schwäbische Alb bis in die Donauebene nach Herbertingen hat Amprion die vorhandene Stromleitung verstärkt und fit für die Zukunft gemacht.

Die neue Leitung erhöht die Übertragungskapazität im südlichen Baden-Württemberg und sorgt somit auch für mehr Versorgungssicherheit in der Region. Auch der deutsche Gesetzgeber hat diesen Bedarf anerkannt und das Projekt als Vorhaben Nr. 24 im Bundesbedarfsplan-Gesetz beschlossen. Zuständig für das Genehmigungsverfahren war das Regierungspräsidium Tübingen.

Bei dem Ersatzneubau der alten Leitung aus den 1920er-Jahren sind 216 Masten überwiegend in der vorhandenen Trasse durch 181 neue ersetzt worden. Insgesamt hat Amprion also die Anzahl der Masten um fast 20 Prozent reduziert. Vier historische Masten bleiben allerdings als Industrie-Denkmal in Eningen unter Achalm für die Nachwelt erhalten. Insgesamt hat Amprion für das Vorhaben rund 85 Millionen Euro investiert.

Trotz Corona im Zeitplan

Der für den Ersatzneubau verantwortliche Amprion-Projektleiter Klaus Ludwig freut sich über den erfolgreichen Abschluss: „Wir sind auch trotz Corona und den damit verbundenen Auflagen mit dem Projekt im Zeitplan geblieben. Unser Dank gilt den beteiligten Baufirmen für die professionelle Umsetzung.“ Zu den Zahlen der Baustelle ergänzt Klaus Ludwig: „Wir haben rund 1.650 km Leiterseil, rund 70 km Lichtwellenleiter sowie 10.460 t Stahl und rund 27.402 m³ Beton auf der 61 Kilometer langen Trasse verbaut.

Die Mitarbeiterzahl variierte von Woche zu Woche, zu Spitzenzeiten waren bis zu 200 Monteure gleichzeitig auf der Wanderbaustelle unterwegs.“ Mit der technischen Inbetriebnahme der Leitung ist die Baustelle auch nicht unmittelbar beendet, in den nächsten Wochen werden noch einige Nach- und Aufräumarbeiten durchgeführt.

Projektkommunikation bis zum Schluss

Durch die proaktive Projektkommunikation hat Amprion alle am Verfahren Beteiligten – Kommunen, Eigentümer, Anwohner, Institutionen und die Menschen in der Region – von Beginn an mitgenommen und frühzeitig über die einzelnen Phasen dieses Leitungsbauprojektes auf dem Laufenden gehalten.

Amprion-Projektsprecher Jörg Weber: „Ich glaube, wir haben mit unserer transparenten und offenen Vorgehensweise die Menschen auf Augenhöhe beteiligt und damit Maßstäbe für andere Vorhaben gesetzt. Die Projektkommunikation wird natürlich bis zum Abschluss aller Arbeiten erreichbar sein“.

Als direkter Draht für alle Fragen und Anregungen ist die kostenlose Projekt-Hotline unter der Rufnummer 0800-5895-2474 erreichbar. Weitere Informationen sind auch auf der Internetseite des Netzbetreibers unter www.amprion.net abrufbar.

Link zur Projekt-Webseite Reutlingen – Herbertingen

Niklas Tenberge
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Niklas Tenberge
Projektsprecher