Partielle Sonnenfinsternis blieb wie erwartet ohne Auswirkungen auf die Stromversorgung
Trotz PV-Ausbau geringere Auswirkungen als 2015 – Intensive gemeinsame Vorbereitung der Übertragungsnetzbetreiber
Bayreuth, Berlin, Dortmund, Stuttgart. Am Donnerstagmittag gab es über Deutschland und weiten Teilen Europas eine partielle Sonnenfinsternis. Daher sank die die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen innerhalb kurzer Zeit um rund vier Gigawatt (GW). Auf die Sicherheit der Stromversorgung in den Netzgebieten der vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW wirkte sich das Naturereignis nicht aus.
Die partielle Sonnenfinsternis begann über Deutschland um 11:20 Uhr. Die größte Bedeckung der Sonne war mit rund 20 Prozent in Norddeutschland, im Süden war die Bedeckung mit um zehn Prozent im Maximum und rund 4,5 Prozent im Minimum deutlich niedriger. Die Sonnenfinsternis endete um 13:40 Uhr.
Während der Sonnenfinsternis erzeugten die Solaranlagen in Deutschland weniger Strom. Auf Basis der Prognosen hatten die Übertragungsnetzbetreiber und Direktvermarkter nur die reduzierten Mengen vermarktet. Abweichungen von den Prognosewerten wurden im Verlauf der Sonnenfinsternis mit dem Einsatz von Regelleistung ausgeglichen. Die Genauigkeit der Prognosen verhinderte ungewöhnliche Abweichungen während des Naturereignisses.
Im Vergleich zur vorigen Sonnenfinsternis 2015 brach die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen deutlich weniger ein, obwohl inzwischen mit insgesamt fast 54 GW Leistung deutlich mehr Photovoltaikanlagen installiert sind. 2015 waren es bei einer installierten Leistung von knapp 40 GW bis zu siebzehn GW Rückgang. Grund für die geringere Auswirkung auf die Stromerzeugung war, dass die Sonne diesmal zu einem deutlich geringeren Anteil vom Mond bedeckt wurde.
Die deutschen und europäischen Übertragungsnetzbetreiber hatten sich in den vergangenen Monaten intensiv auf diesen Tag vorbereitet und konnten so die Auswirkungen im Vorfeld gut abschätzen. Laut den gemeinsamen Berechnungen und Prognosen gingen sie davon aus, dass die Erzeugung aus Solaranlagen in Deutschland um maximal 4,2 GW sinken würde.
Aufgrund gewisser Unsicherheiten hatten die Übertragungsnetzbetreiber jedoch die zur Verfügung stehende Sekundärregelleistung um 500 MW in Erzeugungs- und Verbrauchsrichtung und die Minutenreserve für die Zeit der Sonnenfinsternis um 500 Megawatt erhöht.
Anfang Mai hatten die Übertragungsnetzbetreiber die Marktteilnehmer über die bevorstehende Sonnenfinsternis und die notwendigen Maßnahmen am Strommarkt informiert. Ebenfalls im Mai haben sie bei den Prognoseanbietern für die Solarerzeugung erste Prognosen für den Verlauf der Sonnenfinsternis angefragt und diese gemeinsam bewertet. In der Woche vor dem 10. Juni haben die Übertragungsnetzbetreiber die Lageeinschätzung täglich aktualisiert, so dass sie auf das Ereignis bestmöglich vorbereitet waren. Während der Sonnenfinsternis waren die Systemführungen der Übertragungsnetzbetreiber im ständigen Austausch.
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