Bundesnetzagentur legt Korridor für A-Nord fest
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat für die Gleichstromverbindung A-Nord den 1.000 Meter breiten Trassenkorridor zwischen dem südlichen Kreis Borken und dem Netzverknüpfungspunkt Meerbusch-Osterath festgelegt. Die Genehmigungsbehörde aus Bonn folgt dabei weitestgehend dem Vorschlag des Übertragungsnetzbetreibers Amprion. Nur ein kurzes Streckensegment bei Rhede verläuft anders, als von dem Netzbetreiber beantragt.
Amprion ist zuständig für den Bau und Betrieb der neuen Gleichstromverbindung A-Nord, die künftig Windstrom von Emden bis nach Nordrhein-Westfalen transportieren soll. Die Stromleitung soll etwa zwei Gigawatt an Leistung übertragen, was dem Energiebedarf von zwei Millionen Menschen entspricht. Bevor die BNetzA den genauen Verlauf der Erdkabeltrasse festlegt, wird über die gesamten 300 Kilometer Streckenlänge ein 1.000 Meter breiter Trassenkorridor vorgegeben. Für den südlichsten Planungsabschnitt hat die BNetzA nun den Korridor bekannt gegeben. Die Unterlagen zur Entscheidung sind seit heute online auf den Seiten der Behörde einzusehen.
A-Nord wird bei Rees den Rhein queren
Der festgelegte Trassenkorridor kommt aus dem südlichen Kreis Borken und verläuft an Rhede, Hamminkeln und Bocholt vorbei in Richtung Rees. Dort wird die spätere Trasse den Randbereich des Haldener Waldes durchlaufen, ehe sie den Rhein quert und in Richtung Kalkar und Uedem weiterführt. Von dort aus verläuft der Korridor westlich am Hochwald entlang und berührt die Gebiete der Gemeinden Sonsbeck und Issum. Östlich an der Stadt Geldern und der Gemeinde Kerken vorbei, folgt der A-Nord-Korridor von dort aus dem Verlauf der Gasleitung Zeelink. Der Korridor läuft östlich an der Stadt Kempen vorbei, zwischen St. Tönis und Vorst hindurch und bleibt danach nördlich der Stadt Willich, ehe die spätere Trasse am Konverter in Osterath enden wird.
„Damit hat sich die Planung zwischen dem südlichen Kreis Borken und Osterath weiter konkretisiert“, erklärt A-Nord-Projektleiter Dr. Jörn Koch. Im dritten Quartal 2021 möchte Amprion den Antrag auf Planfeststellung für diesen Planungsabschnitt stellen und damit einen ersten Vorschlag unterbreiten, wo innerhalb des Korridors die Erdkabeltrasse verlaufen könnte. „In dieser Phase sollen auch die ersten Gespräche mit den Flächeneigentümern starten, die möglicherweise betroffen sind“, gibt Koch einen Ausblick.
Alternativer Verlauf bei Rhede
In ihrer Entscheidung über den Trassenkorridor im Planungsabschnitt D folgt die Bundesnetzagentur weitestgehend dem Vorschlag von Amprion. „Das bestätigt uns in unserer Planung und zeigt, dass wir die richtige Abwägung getroffen haben“, sagt Koch. Nur in einem kleinen Segment des Korridors bei Rhede legte die BNetzA einen anderen Verlauf fest. „Mit dieser Änderung haben wir bereits gerechnet, da in den Erörterungsterminen im Dezember gute Argumente für den alternativen Verlauf geäußert wurden. Mit diesem Ergebnis können wir daher gut leben.“
Um die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu erläutern und einen Ausblick auf die anstehenden Schritte zu geben, bietet Amprion in der kommenden Woche einen digitalen Bürgerdialog an. Die Online-Termine finden am 14.06. und 15.06. jeweils um 18 Uhr, sowie am 15.06. zusätzlich um 12 Uhr statt. Interessierte können sich unter diesem Link anmelden.