Amprion stellt aktuellen Zwischenstand der Trassenplanung für EnLAG 16 vor

Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens hat die Amprion nun innerhalb des daraus hervorgegangenen Korridors einen potentiellen Trassenverlauf erarbeitet. Für die beiden niedersächsischen Genehmigungsabschnitte des Vorhabens 16 des Energieleitungsausbaugesetzes, Wehrendorf – Gütersloh, hat der Übertragungsnetzbetreiber die aus seiner Sicht konfliktärmste Variante als Ergebnis eines intensiven Abwägungsprozesses öffentlich vorgestellt.

Insgesamt rund 20 Kilometer Teilerdverkabelung in den niedersächsischen Genehmigungsabschnitten

„Die Vorstellung dieses Zwischenstandes ist nur ein Auftakt von weiteren Gesprächen. Richtung Planfeststellungsverfahren wird der Detaillierungsgrad nun zügig zunehmen und wir werden auch das dann der Öffentlichkeit erneut vorstellen. Derzeit befinden wir uns in der Planung zwischen dem Korridor aus der Raumordnung und der Verfeinerung und Konkretisierung des Trassenverlaufs“, begründet der Vorhabenleiter Jörg Finke-Staubach.

In dem Genehmigungsabschnitt vom Punkt Königsholz (Landesgrenze NRW) bis zur Umspannanlage Lüstringen (Osnabrück) plant Amprion eine rund 10 Kilometer lange Teilerdverkabelung. Von der Landesgrenze aus plant der Vorhabenträger die Leitung als Freileitung bis in den Raum Georgsmarienhütte. Dort soll in einem derzeit noch großräumigen Suchraum eine Kabelübergabestation errichtet werden, sodass ab dort bis in die Umspannanlage Lüstringen die Leitung als Teilerdverkabelung fortgeführt wird.

Im Bereich Borgloh (Gemeinde Hilter a. T. W.) plant Amprion nach aktuellem Stand eine großräumige Umgehung des Siedlungsbereichs unter Mitnahme der vorhandenen 110-kV-Hochspannungsleitung. Durch diese Planung können die beiden derzeit bestehenden Leitungstrassen im Ortskern demontiert und der Siedlungsbereich von Borgloh damit vollständig entlastet werden.

Im Bereich Wellingholzhausen (Stadt Melle) sieht der Übertragungsnetzbetreiber eine kleinräumige Verschiebung vor. Die bestehende 220-kV-Höchstpannungsleitung wird demontiert. Durch die optimierte Leitungsführung vergrößert sich zum einen der Abstand zwischen Ortsrandlage und der neuen Trasse um rund das Doppelte und zum anderen wird auch das Naturschutzgebiet Beutling weiträumig umgangen.

In dem Genehmigungsabschnitt von der Umspannanlage Wehrendorf bis zum Punkt Stockumer Berg plant Amprion eine weitere rund 10 Kilometer lange Teilerdverkabelung. Diese wird, Stand heute, von einem derzeit noch großräumigen Suchraum für eine Kabelübergabestation im Bereich Krevinghausen (Gemeinde Bissendorf) bis zur Umspannanlage Lüstringen (Osnabrück) nun detailliert ausgeplant. Zwischen der Umspannanlage Wehrendorf und der Kabelübergabestation sieht die Amprion eine Freileitung vor.

„Dies ist die aus unserer Sicht konfliktärmste Variante. Sie ist Ergebnis eines sehr intensiven Abwägungsprozesses unter Berücksichtigung verschiedenster Auslösekriterien und Belange. Das ist aufgrund des Pilotstatus bei Teilerdverkabelungsprojekten eine äußerst komplexe Thematik. Der aktuelle Detaillierungsgrad mag vielleicht nicht jeden zufrieden stellen. Den Schulterblick zu geben, war uns aber wichtig“, so Finke-Staubach. Als nächstes stehen neben weiteren Voruntersuchungen vor Ort insbesondere Gespräche mit Eigentümern an.

Anträge auf Planfeststellungsverfahren Ende 2021 bzw. Anfang 2022

Stand heute reicht Amprion den Antrag auf Planfeststellung für den Genehmigungsabschnitt Punkt Königsholz (Landesgrenze NRW) bis zur Umspannanlage Lüstringen im vierten Quartal 2021 ein. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren für den Genehmigungsabschnitt von der Umspannanlage Wehrendorf bis zum Punkt Stockumer Berg folgen voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022. Zuständig für die beiden Planfeststellungsverfahren ist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hannover.

Jeweils nach Antragstellung erfolgt die ortsübliche öffentliche Bekanntmachung sowie die Auslegung der Unterlagen, u. a. bei den betroffenen Gemeinden. In den Planfeststellungsverfahren haben die Träger öffentlicher Belange sowie die Öffentlichkeit die Möglichkeit, Stellungnahmen und Einwände bei der zuständigen Behörde einzureichen.

Leitungsbauvorhaben Nummer 16, Wehrendorf – Gütersloh

Amprion plant den Bau einer neuen 380-kV-Höchstpannungs-leitung von Wehrendorf (Nds.) nach Gütersloh (NRW), gemäß Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) Vorhaben 16. Damit entsteht eine insgesamt rund 70 Kilometer lange und leistungsstarke Verbindung zwischen den Regionen Osnabrück und Ostwestfalen-Lippe.

Die beiden Genehmigungsabschnitte in Nordrhein-Westfalen sind bereits im Bau (Gütersloh – Hesseln) bzw. im Planfeststellungsverfahren (Hesseln – Landesgrenze NRW/NDS).

Michael Weber
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Michael Weber
Projektsprecher