DolWin4 und BorWin4: Amprion reicht Genehmigungsunterlagen für die Ausschließliche Wirtschaftszone ein
Die Amprion Offshore GmbH, ein Tochterunternehmen des Dortmunder Übertragungsnetzbetreibers Amprion, hat die Planfeststellungsunterlagen für den Genehmigungsabschnitt „Ausschließliche Wirtschaftszone“ der Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 eingereicht. Die zuständige Genehmigungsbehörde wird die Anträge nun auf Vollständigkeit prüfen. Die Kabelverlegung soll voraussichtlich 2025 beginnen.
Amprion bindet mit den beiden Offshore-Netzanbindungssystemen Windparks in den Gebieten 3 (DolWin4) und 6 (BorWin4) an. Diese liegen in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) und damit in Zuständigkeit des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Für den Abschnitt zwischen den Windparks und der sogenannten 12-Seemeilen-Grenze hat Amprion nun die Genehmigungsunterlagen beim BSH zur Vollständigkeitsprüfung eingereicht. Die umfangreichen Antragsunterlagen berücksichtigen sowohl die Installation der Seekabel als auch die Errichtung der Konverterplattformen in unmittelbarer Nähe der anzubindenden Windparks. Die Plattformen sammeln den in den Windparks erzeugten Wechselstrom und wandeln ihn für den Transport an Land in Gleichstrom um.
Die Antragsunterlagen enthalten unter anderem ein Vordesign der geplanten Plattformen. Amprion hat es gemeinsam mit mehreren erfahrenen Herstellern entwickelt, um wesentliche Merkmale der Vorhaben und das dahingehend optimale Standard-Design zu identifizieren.
In den kommenden Monaten prüft die zuständige Behörde die eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit. Mario Bechmann, zuständiger Projektleiter bei Amprion, zeigt sich zuversichtlich: „Unsere erfahrenen Planer haben sich in den vergangenen zwei Jahren umfassend mit den besonderen Anforderungen hinsichtlich des Naturschutzes, der Schifffahrt und der Fischerei in der AWZ befasst. Zudem haben wir uns eng mit der Behörde und weiteren Trägern öffentlicher Belange abgestimmt. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Resultat vorgelegt haben.“
Nach Bescheinigung der Vollständigkeit leitet die Genehmigungsbehörde voraussichtlich Ende des Sommers das Verfahren ein. Dann können sowohl Träger öffentlicher Belange als auch Bürgerinnen und Bürger die Unterlagen einsehen und sich beteiligen. Mit der frühzeitigen Einreichung der Antragsunterlagen erhofft sich Amprion den Erhalt der Planfeststellungsbeschlüsse noch vor Vergabe der großen Gewerke Plattform und Kabel.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4
Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore- Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 und 2029 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird.