Amprion sieht 2015 als entscheidendes Jahr für die Energiewende in Deutschland

Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH plant im laufenden Geschäftsjahr knapp 500 Mio. Euro in die Erweiterung und Erneuerung seines Netzes zu investieren (Vorjahr: 413 Mio. Euro) - so viel wie nie zuvor. Insgesamt werden sich die Investitionen in den Netzausbau bei Amprion von 2015 bis 2024 auf 5,4 Mrd. Euro summieren.

Der kaufmännische Geschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Brick sagte beim Jahrespressegespräch in Frankfurt am Main: "2015 wird ein entscheidendes Jahr für den Erfolg der Energiewende. Wenn der Netzausbau jetzt nicht Fahrt aufnimmt, dann kommt die Energiewende zum Erliegen."

Von 2009 bis Ende 2014 hat Amprion 180 Kilometer seines Netzes aus- und neugebaut und 1,9 Mrd. Euro investiert. Für 2015 rechnet das Unternehmen damit, dass 200 Streckenkilometer in den Bau gehen können, wenn die notwendigen Genehmigungen erteilt sind.

Dr. Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer, erläuterte: "Wir haben einen gesellschaftlichen Konsens zur Energiewende. Einen solchen Konsens brauchen wir auch zum Netzausbau. Deshalb setzen wir auf Dialog und Transparenz. Die dafür erforderliche Zeit wollen wir investieren, ohne das Gesamtprojekt Energiewende aus den Augen zu verlieren."

Die Basis des Netzausbaus bei Amprion bilden insgesamt 150 Anlagen- und 130 Leitungsbauvorhaben. Sie haben 2014 gute Fortschritte gemacht. Im Fokus stand dabei der Bau des ersten Wechselstrom-Erdkabel-Abschnitts auf der Höchstspannungsebene von 380 Kilovolt in Raesfeld. Damit stellt Amprion nicht nur seine Innovationskraft unter Beweis, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag in der Diskussion über die Chancen und Risiken der Erdverkabelung. Ein weiteres wichtiges Projekt ist Ultranet - die neue Gleichstromverbindung zwischen dem Rheinland und Baden-Württemberg. Nach einer ausführlichen Informationsphase hat die Bundesfachplanung in den zurückliegenden Monaten begonnen.

Die positive Entwicklung des Kerngeschäfts spiegeln auch die Unternehmenskennzahlen wider: Die Umsatzerlöse aus dem Netzgeschäft stiegen auf 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr 1,6 Mrd. Euro), die Umsätze aus der Abwicklung des EEG-Ausgleichs­mechanismus erhöhte sich auf 9,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,8 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss lag in Folge einer regulatorischen Änderung bei der Weitergabe von Kapitalkosten für Investitionen bei 150 Mio. Euro (Vorjahr: 204 Mio. Euro).

Die Belegschaft wuchs um 11,8 Prozent auf 1.075 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 961) - auch infolge des zunehmenden Projektvolumens. Diese solide wirtschaftliche Basis schafft in Verbindung mit den regulatorischen Weichenstellungen die Voraussetzungen, um die steigenden Investitionen in den Netzausbau schultern zu können.

Amprion wächst an seinen Aufgaben nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. So hat das Unternehmen 2014 den Dialog rund um den Netzausbau deutlich intensiviert und über 370 Veranstaltungen durch- sowie neue Dialogformate eingeführt. Dazu zählen etwa das Mediationsverfahren in Garenfeld oder der Trassenfindungsprozess in Bissendorf.

Zudem geht Amprion jetzt mit einem grundlegend überarbeiteten digitalen Angebot an den Start. Über die innovative Online-Plattform "direktzu Amprion" können Nutzer ab sofort Fragen zum Unternehmen und zum Netzausbau stellen (www.direktzuamprion.de). Außerdem hat Amprion seinen Geschäftsbericht weiterentwickelt und durch ein Unternehmensjournal ergänzt. Abrufbar sind der Geschäftsbericht und das Journal auf www.amprion.net/geschaeftsbericht.