ÜNB schließen sich Sicherheits-Partnerschaft an

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, TenneT und Transnet BW schließen sich der Sicherheitspartnerschaft gegen Metallkriminalität an. Das teilten die Unternehmen jetzt in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Die Sicherheitspartnerschaft ist ein Bündnis deutscher Unternehmen und Verbände gegen Buntmetalldiebstahl.

Im vergangenen Jahr wurde bei den ÜNB insgesamt über 300 mal eingebrochen und Buntmetall entwendet. Aber nicht der materielle Schaden, den die Kriminellen anrichten, steht bei den Unternehmen im Vordergrund. Noch wichtiger ist die Gesundheit der Mitarbeiter. Durch fehlende Sicherungen gegen Stromunfälle an den beschädigten Leitungen entstehen Gefahren für Leib und Leben der ÜNB-Mitarbeiter.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Gefährdung der Sicherheit der deutschen Stromversorgung durch die Diebstähle. Die Wiederbeschaffung der gestohlenen Materialien ist zumeist schwierig und aufwändig.

Von der Beteiligung an der Sicherheitspartnerschaft gegen Metallkriminalität versprechen sich die ÜNB vor allem eine verstärkte Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden für die Gefahren für die Übertragungsnetze durch den Buntmetalldiebstahl. "Die Diebstähle sind ein gefährlicher Eingriff in die Infrastruktur unseres Landes. Sie sind eine Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung und die begonnene Energiewende", betont ein Sprecher der ÜNB.

Gegründet wurde die Sicherheitspartnerschaft im vergangenen Jahr von der Deutschen Bahn, der Deutschen Telekom, RWE und dem Verband Deutscher Metallhändler (VDM). Inzwischen wurden mit Vattenfall Europe Mining und der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV) weitere Mitgliedsunternehmen in der Sicherheitspartnerschaft aufgenommen, zu denen nun auch die Übertragungsnetzbetreiber stoßen.

Kernstück der Zusammenarbeit bildet ein Frühwarnsystem. Die Mitglieder sammeln gemeinsam Informationen aus Metalldiebstählen und tauschen diese untereinander aus. Zusätzlich werden die in den Recyclingverbänden VDM und BDSV organisierten Unternehmen informiert und so der Absatz des gestohlenen Materials erschwert. Im nächsten Schritt sollen weitere Maßnahmen wie die Beteiligung der Wissenschaft sowie ein gemeinsamer Buntmetallgipfel umgesetzt werden. Mit steigenden Rohstoffpreisen entstehen Unternehmen mit sensibler Infrastruktur zunehmend wirtschaftliche Schäden und Beeinträchtigungen im täglichen Geschäft.