Amprion verzichtet auf Mastneubau
Der Dortmunder Stromübertragungsnetzbetreiber Amprion hat im vergangenen Jahr die Masten auf der etwa 14 Kilometer langen Freileitungsverbindung von Gaste nach Lüstringen saniert. Fünf Freileitungsmasten sollten nun im Zuge der geplanten Umstellung auf 380 Kilovolt (kV) durch Neubauten ersetzt werden. Diese Maßnahme entfällt, teilte das Unternehmen der zuständigen Genehmigungsbehörde jetzt mit. Die Freileitungsmasten werden ebenfalls saniert.
Aufgrund neuer technischer Erkenntnisse kann Amprion nun auf den Neubau der Freileitungsmasten 1030, 1034, 1044, 1045 und 1046 verzichten. Dadurch werden auch die privatrechtlichen Eingriffe ins Grundeigentum verringert. Die bestehenden Masten 30, 34, 44, 45 und 46 können entgegen der bisherigen Annahme modernisiert werden. Die Investitionskosten für das geänderte Vorhaben betragen etwa 5,35 Millionen Euro.
Die bestehenden Masten wurden 1984 auf Grundlage der damals gültigen VDE-Vorschriften gebaut. Amprion prüft ständig die Masten auf etwaigen Ertüchtigungsbedarf und saniert gegebenenfalls einzelne nach dem aktuellen Stand der Technik.
Der Gesetzgeber hat im "Gesetz zum Ausbau von Energieleitungen" (Energieleitungsausbaugesetz - EnLAG) die energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Netzausbaus und den vordringlichen Bedarf für 24 Netzabschnitte festgestellt, darunter auch für die Strecke Lüstringen - Westerkappeln. In diesem Netzabschnitt betreibt Amprion seit 1984 die 110-/220-/380-kV-Höchstspannungsfreileitung Westerkappeln - Lüstringen, die bisher nur mit einer eingeschränkten Spannung bis 220 kV betrieben wurde. Zur Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen plant Amprion eine Spannungsumstellung der 110-/220-/380-kV-Höchstspannungsfreileitung Westerkappeln - Lüstringen im Abschnitt Gaste - Lüstringen.
Im August 2014 hat die Amprion GmbH ein Planfeststellungsverfahren bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beantragt, mit dem die geplante Spannungsumstellung genehmigt werden soll. Das Genehmigungsverfahren wurde im September 2014 durch die Genehmigungsbehörde eingeleitet.