Tiefbau für ALEGrO abgeschlossen
Amprion hat die Tiefbauarbeiten für die Gleichstromverbindung ALEGrO nach 20-monatiger Bauzeit beendet. Die Kabelschutzrohranlage für die Erdkabel zwischen der Umspannanlage Oberzier und der belgischen Grenze ist fertiggestellt.
„Wir haben einen wichtigen Meilenstein sogar vor dem Zeitplan erreicht“, erklärt Rainer Millinghaus, Leiter für den Kabeltiefbau bei Amprion. „Bei einem derart anspruchsvollen Bauprojekt wie ALEGrO sind wir darauf sehr stolz.“ Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber hat unterschiedliche Verfahren zur Verlegung der Kabel eingesetzt – darunter auch erstmals ein modifiziertes Spülbohrverfahren. „Wir können nun bei Bedarf auch in anderen Erdkabelprojekten von Amprion mit diesem Verfahren planen“, sagt Millinghaus.
Seit Oktober 2018 hat Amprion zwischen der Umspannanlagen Oberzier im Rheinland bis zur belgischen Grenze die etwa 40 Kilometer lange Kabelschutzrohranlage für das Gleichstromprojekt ALEGrO gebaut. Auf rund 75 Prozent der Strecke wurde konventionell, das heißt in offener Bauweise gearbeitet. Hindernisse wie Leitungen, Straßen oder Bahntrassen wurden mit grabenlosen Techniken wie dem Horizontalen Pressbohrverfahren, dem Spülbohr- oder dem Rohrvortriebsverfahren überwunden.
Aufgrund der Struktur und Vorgeschichte des Bodens hatte Amprion im Vorfeld der Tiefbauarbeiten umfassende archäologische Untersuchungen sowie eine Sondierung auf Kampfmittel veranlasst. Im Rahmen einer bodenkundlichen Baubegleitung wurde überdies der sorgfältige Umgang mit dem Boden und seinem Wasserhaushalt sichergestellt. Ein unabhängiger Bodensachverständiger begleitet den Bau und die Rekultivierung noch bis zum Ende der Bauarbeiten. Eine ökologische Baubegleitung sorgt dafür, dass Amprion die Auflagen zum Schutz von Flora und Fauna einhält.
Letzte Arbeiten laufen auf Hochtouren
Der Großteil des Erdkabels ist auf der deutschen Seite des Projekts bereits in die Schutzrohre eingezogen. Nun werden die letzten Teilstücke verlegt. Dies geschieht auf jeweils rund ein Kilometer langen Abschnitten, die anschließend mit Muffen miteinander verbunden werden.
Auch auf der Baustelle in Niederzier geht es mit großen Schritten vorwärts. Hier entsteht der Konverter, der das Gleichstrom-Erdkabel mit dem deutschen Wechselstromnetz verbindet. Die Halle füllt sich zusehends mit der Leistungselektronik, die für die Umwandlung von Gleich- und Wechselstrom erforderlich ist.
Die 90 Kilometer lange Stromverbindung zwischen den Umspannanlagen Oberzier im Rheinland und Lixhe in der Wallonie kann rund 1.000 Megawatt Leistung übertragen. Sie stellt dringend erforderliche Netzkapazitäten für grenzüberschreitende Stromflüsse bereit und stärkt gleichzeitig die Versorgungssicherheit im Raum Aachen-Köln.