Übertragungsnetzbetreiber stellt umfangreiches Netzumbaukonzept

Amprion stellte am Dienstag, 28. Januar, die Planungen für einen umfangreichen Umbau seines Netzes in Pfungstadt vor. Der Dortmunder Stromübertragungsnetzbetreiber plant noch im Frühjahr mit dem Ausbau seiner Anlage Pfungstadt an der Mainstraße (L3303) zu beginnen. Unter anderen ist der Bau eines Betriebsgebäudes für 14 Mitarbeiter vorgesehen. Nach dem geplanten Bau einer 380-Kilovolt(kV)-Freileitung östlich von Pfungstadt soll die vorhandene etwa 27 Kilometer lange 220-kV-Freileitung, die auch durch das Gewerbegebiet Nordwest führt, abgebaut werden.

Die ersten Ideen für den Abbau der 220-kV-Leitung gab es schon vor mehreren Jahren. Bereits 2010 hatte Amprion ein entsprechendes Konzept fertig. Das verschwand nach Fukushima und dem Kernenergiemoratorium der Bundesregierung im Frühjahr 2011 zunächst in der Schublade.

Das und der folgende Beschluss, alle Kernkraftwerke bis spätestens 2022 abzuschalten, machte eine völlige Neukonzeption auch für das Gebiet Pfungstadt notwendig. Inzwischen steht das Konzept weitgehend. Die alte 220-kV-Leitung kann mittelfristig abgebaut werden.

Neubau der Anlage Pfungstadt beginnt im Frühjahr

Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für die Erweiterung der Anlage Pfungstadt. Sie wird auf einen Betrieb mit 380 Kilovolt umgestellt werden. Dazu sind in den kommenden Monaten umfangreiche Bauarbeiten in der Anlage notwendig. Bereits im Februar werden auf dem Erweiterungsgelände Bäume gefällt werden. Neben dem vollständigen Neubau der technischen Anlage wird auch ein neues Betriebsgebäude errichtet werden. Hier sind Arbeitsplätze für 14 Mitarbeiter vorgesehen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2015 vorgesehen.

Nach Fukushima müssen die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber jährlich einen gemeinsamen Netzentwicklungsplan vorlegen, in dem der Netzausbau für die kommenden zehn Jahre dargestellt wird. Darin ist auch die Notwendigkeit der Netzverstärkung in Südhessen enthalten. Sie soll durch die Errichtung einer 380-kV-Freileitung zwischen Urberach über Pfungstadt nach Weinheim (TransnetBW) erreicht werden. Dieses Projekt wurde im Bundesbedarfsplangesetz durch den deutschen Gesetzgeber bestätigt. Der Baubeginn für die rund 47 Kilometer lange Leitungsverbindung soll 2018 sein.

Voraussichtlich 2019 soll das so genannte Ultranet zwischen Osterath bei Düsseldorf und Philippsburg in Betrieb gehen. Die Gleichstromverbindung wird nach derzeitigem Planungsstand in Pfungstadt auf vorhandenen Freileitungsmasten Richtung Bürstadt verlegt werden.