SIDC: Handelsvolumen der neuen Mitglieder steigt deutlich
Die Strombörsen und Übertragungsnetzbetreiber in der einheitlichen Intraday-Marktkopplung (SIDC - vormals bekannt als XBID) melden ein signifikantes Wachstum des gekoppelten Intraday-Marktes nach dem Start der zweiten SIDC Go-Live-Welle im November 2019. 36 Millionen Handelsgeschäfte wurden seit dem ersten Go-Live über das System abgewickelt. Dabei verzeichnet das SIDC eine beträchtliche Steigerung der gehandelten Volumina – insbesondere zwischen den sieben Ländern der zweiten SIDC Go-Live-Welle – während das System weiterhin zuverlässig arbeitet. Indessen hat das SIDC Projekt mit dem Beitritt der slowakischen Mitglieder OKTE (Strombörse) und SEPS (Übertragungsnetzbetreiber) den Anwendungsbereich erweitert.
Nach der zweiten Go-Live-Welle im November 2019 melden die Strombörsen der sieben beigetretenen Länder eine beträchtliche Steigerung der gehandelten Volumina. In den ersten vollen drei Monaten im kontinuierlichen grenzüberschreitenden Intraday-Handel (Dezember 2019 – Februar 2020) meldet die ungarische Strombörse HUPX einen Rekord des monatlich gehandelten Volumes von rund 75.600 MWh im Vergleich zu 7.600 MWh im Vorjahreszeitraum. Für Slowenien meldet BSP Southpool im selben Zeitraum eine Steigerung des Handelsvolumens von rund 15.000 MWh auf 85.600 MWh. Diesen Trend bestätigt die achtfache Steigerung des Handelsvolumens im Markt der OTE, der tschechischen Strombörse, auf rund 400.000 MWh. Die kroatische Strombörse CROPEX gibt bekannt, dass in ihrem Gebiet heute rund 24.100 MWh monatlich gehandelt werden – vor dem Go-Live waren es 6.300 MWh. Das Handelsvolumen im Markt der TGE, der polnischen Strombörse, zeigt eine signifikante Steigerung im monatlichen Durchschnitt von vormals 3.000 MWh auf rund 95.000 MWh heute. In Rumänien verzeichnet die Strombörse OPCOM ein monatliches Handelsvolumen im Schnitt von 59.700 MWh im Vergleich zu 26.000 MWh im Vorjahreszeitraum. Die bulgarische Strombörse IBEX nimmt eine mehr als Verdopplung ihres monatlichen Handelsvolumens wahr.
Aktuell koppelt das SIDC die Intraday-Märkte der folgenden 22 Länder: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Kroatien, Finnland, Frankreich, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn. Eine dritte Go-Live-Welle zur Ausweiterung des kontinuierlichen grenzüberschreitenden Intraday-Handels auf Griechenland und Italien wird für das erste Quartal 2021 erwartet.
Über das SIDC:
Die SIDC-Lösung basiert auf einem gemeinsamen IT-System bestehend aus SOB, einem Capacity Management Module (CMM) und einem Shipping Module (SM). Diese Lösung ermöglicht es, bei ausreichender grenzüberschreitender Übertragungskapazität Gebote von Marktteilnehmern aus unterschiedlichen Marktgebieten innerhalb der vom Projekt abgedeckten Region zusammenzuführen. Die Intraday-Lösung unterstützt sowohl explizite Allokation an den Grenzen Deutschland/Frankreich und Kroatien/Slowenien (wie von den zuständigen Regulierungsbehörden gefordert) als auch kontinuierlichen impliziten Handel. Sie entspricht dem EU-Zielmodell für den integrierten Intraday-Markt.
Die europaweite Kopplung der Intraday-Märkte ist ein Schlüsselelement zur Schaffung des europäischen Elektrizitätsbinnenmarkts. Mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Erzeugungsanlagen im europäischen Energiemix ist das Verknüpfen der unterschiedlichen Intraday-Märkte von zunehmender Bedeutung für Marktteilnehmer, die ihre jeweiligen Bilanzkreise immer kurzfristiger auszugleichen müssen. Das Ziel der SIDC Initiative ist dabei die Steigerung der Effizienz des Intraday-Handels.
Mit der Weiterentwicklung des Intraday-Markts ergeben sich zusätzliche Optimierungspotentiale bei der Einsatzentscheidung von Erzeugungsanlagen – insbesondere erneuerbare Energien (EE) – und abschaltbaren Lasten. Außerdem führt das Projekt zu einer steigenden Gesamtwohlfahrt.
Ansprechpartner in den Häusern:
50Hertz Transmission GmbH
Volker Gustedt, T +49 30 5150 2878, M +49 151 5537 7634, E volker.gustedt@50hertz.com
Amprion GmbH
Andreas Preuß, T +49 231 5849 13785, M +49 172 240 7116, E andreas.preuss@amprion.net
TenneT TSO GmbH
Ulrike Hörchens, T +49 921 50740 4045, M +49 151 17131120, E ulrike.hoerchens@tennet.eu
TransnetBW GmbH
Annett Urbaczka, T +49 711 21858-3567, M +49 170 844 8442, E a.urbaczka@transnetbw.de