Amprion beantragt in Halle beide Alternativtrassen

Gute Nachrichten für die Stadt Halle: Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion wird für das Planfeststellungsverfahren zum Bau einer neuen 380-kV-Leitung zwischen Gütersloh und Osnabrück in Halle beide möglichen Trassenvarianten bei der Bezirksregierung Detmold beantragen. Dieses positive Ergebnis der Prüfung der Varianten "Arrode" und "Am Forst" hat Amprion-Projektleiter Jörg Finke-Staubach Planungsamtsleiter Jürgen Keil und Eckhard Hoffmann vom Umweltamt der Stadt Halle persönlich überbracht.

"Wir können damit die Anregungen der Stadt und der Menschen in Halle aus der raumordnerischen Prüfung in vollem Umfang berücksichtigen. Die Umsetzung beider Alternativen ist aus unserer Sicht möglich", fasst Jörg Finke-Staubach das Ergebnis zusammen. Dabei hat Amprion bei der Abwägung des neuen Trassenverlaufs im Wesentlichen auf die Zustimmung der betroffenen Eigentümer sowie die technischen und naturschutzfachlichen Argumente geachtet.

Im Gebiet "Arrode" sind vor allem die Belange des Naturschutzes berücksichtigt worden, damit das dortige FFH-Waldgebiet "Tatenhausen" umgangen wird. Dagegen hätte bei der Trassenvariante "Am Forst" laut Jörg Finke-Staubach dort vor allem die Anregung der Stadt Halle und der Anwohner den Ausschlag gegeben, in dem die Trasse ein Stück weiter westlich - dem Verlauf der geplanten A 33 folgend - um die Siedlung herumgeführt wird.

Gemeinsam nach Lösungen gesucht und sie gefunden

Amprion hat das gesamte Verfahren dieses wichtigen Leitungsbauprojektes der Energiewende zwischen Gütersloh und Osnabrück stets offen und transparent gestaltet. "Wir haben immer mit den Menschen in Halle gesprochen, gemeinsam nach Lösungen gesucht und sie gefunden", betont Sprecher Jörg Weber, der bei Amprion für die Projektkommunikation zuständig ist. Es habe dazu allein in Halle fünf Informationsveranstaltungen gegeben.

Für den Erfolg der Energiewende muss das Stromnetz zügig ausgebaut werden. Zur Verstärkung der für die Energiewende sehr wichtigen Nord-Süd-Transportkapazitäten plant Amprion den Neubau dieser 380-kV-Freileitung. Das Leitungsbauprojekt Gütersloh-Osnabrück umfasst eine Trasse von rund 48 Kilometern Länge und ein Investitionsvolumen von gut 70 Millionen Euro. Dabei sollen die alten Strommasten aus den 1930er-Jahren demontiert und auf der vorhandenen Trasse neue gebaut werden. Durch die moderneren Masttypen reduziert sich die Anzahl der Strommasten auch um ein Drittel. Die 220-kV-Ebene wird abgebaut und durch eine 380-kV-Ebene ersetzt.

Das weitere Verfahren sieht vor, dass der Antrag für das Planfeststellungsverfahren von Amprion bis Dezember bei der Bezirksregierung Detmold gestellt wird. Anfang 2014 erfolgt die Bürgerbeteiligung durch die öffentliche Auslegung. Spätestens im Herbst 2014 rechnet der Amprion-Projektleiter mit dem Erörterungstermin mit erneuter Beteiligung der Betroffenen. Der eigentliche Planfeststellungsbeschluss und Baubeginn könnte im Frühjahr 2015 erfolgen. Die Inbetriebnahme der Stromleitung ist für 2017 vorgesehen.