Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besucht Amprion

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besuchte am heutigen Montag, 18. März, die Netzsicherheitszentrale des Übertragungsnetzbetreibers Amprion in Brauweiler. Kraft informierte sich vor Ort über die Aufgaben bei der Überwachung, Steuerung und Führung großer Übertragungsnetze.

Die Ministerpräsidentin besprach darüber hinaus mit der Geschäftsleitung des Unternehmens den Stand der Energiewende, bei der dem Aus- und Umbau der Stromübertragungsnetze eine der Schlüsselaufgaben zukommt.

Gerade für das Industrieland Nordrhein-Westfalen sei eine sichere Stromversorgung unverzichtbar, betonte die Ministerpräsidentin. "Die hohe Qualität der Versorgung ist in der Vergangenheit gerade für die produzierenden Unternehmen ein zentraler Wettbewerbsvorteil gewesen. Diesen Vorteil müssen wir auch beim Umbau unseres Energiesystems wahren. Hier ist Amprion ein wichtiger Partner."

"Amprion ist ein zuverlässiger Partner Nordrhein-Westfalens in der Energiewende", sagte Hans-Jürgen Brick, kaufmännischer Geschäftsführer des Unternehmens. Damit die Energiewende gelingen kann, sei es wichtig, dass der im geplanten Bundesbedarfsplangesetz dargestellte Ausbau des Leitungsnetzes zügig umgesetzt wird.

"Mit der Umrüstung des Generators vom Kraftwerk Biblis zum Phasenschieber hat Amprion bereits im Jahr 2012 entscheidend zur Stabilisierung des Netzes beigetragen", betonte Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer. Für den geplanten Ausstieg aus der Kernenergie und den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien sei aber das Höchstspannungs-Gleichstromprojekt Ultranet für Deutschland dringend erforderlich. Das Ultranet soll den verlustarmen Transport großer Energiemengen von Nord nach Süd und von Süd nach Nord ermöglichen. Mit einem ersten Teilabschnitt vom Niederrhein nach Baden-Württemberg will Amprion bereits 2017 in den Probebetrieb gehen.

Hintergrund: Netzsicherheitszentrale

Brauweiler, am westlichen Stadtrand von Köln gelegen, ist der Standort der Netzsicherheitszentrale der Amprion GmbH. Sie erfüllt Aufgaben für das Amprion-Netz, das übrige deutsche Übertragungsnetz und für den nördlichen Teil des europäischen Netzes.

Die Netzsicherheitszentrale ist verantwortlich für die Überwachung, Führung und Steuerung des Übertragungsnetzes; dies sind die Spannungsebenen 380 Kilovolt und 220 Kilovolt. Das etwa 16,5 mal 4 Meter große Rückmeldebild in der Netzsicherheitszentrale ist dabei wichtiges Werkzeug für die dort tätigen Ingenieure. Zu ihren Aufgaben gehört der Abruf der Kraftwerkseinsatzpläne, die Überwachung der Spannung und die Regelung der Frequenz. Das Team in Brauweiler ist verantwortlich für den sicheren Systembetrieb rund um die Uhr und jeden Tag im Jahr.

Darüber hinaus obliegt der Netzsicherheitszentrale die Koordination des Verbundbetriebs für Deutschland. Dies bedeutet, dass alle geplanten Energieübertragungen zwischen den deutschen Übertragungsnetzbetreibern jeweils heute für den Folgetag koordiniert werden.

Die dritte Aufgabe ist die Koordination und die Systembilanzierung des Verbundbetriebs für den nördlichen Teil des europäischen Übertragungsnetzes und umfasst die Länder Belgien, Niederlande, Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Die zuvor für Energieübertragungen innerhalb Deutschlands beschriebenen Koordinationsaufgaben werden für die aufgeführten Länder auch für internationale Energieübertragungen wahrgenommen.