Amprion informiert Bürgermeister über Leitungsneubau
Seit einiger Zeit dominiert das Thema "Netzausbau" die energiepolitische Diskussion in Deutschland. Bei einem Treffen im sauerländischen Olpe stellte der Übertragungsnetzbetreiber Amprion jetzt Bürgermeistern der anliegenden Gemeinden den geplanten Ersatzbau einer bestehenden Höchstspannungsleitung zwischen Dortmund und Dauersberg vor. Die Vertreter von rund 20 Städten, Gemeinden und Kreisen diskutierten lebhaft und sachlich mit Dr. Armin Steinbach aus dem Bundeswirtschaftsministerium über die Notwendigkeit des Leitungsbaus.
Allen ist klar: Der Ausbau des Übertragungsnetzes ist das Nadelöhr zur Integration der erneuerbaren Energien. Denn nur so kann die in den Windparks im Norden erzeugte Energie zukünftig in die Ballungszentren im Süden transportiert werden. Vor der "eigenen Haustür" will aber kaum jemand die dafür benötigten Leitungen haben. Oliver Cronau, Leiter Genehmigungen/Umweltschutz Leitungen bei Amprion, erläuterte das geplante Ausbauvorhaben aus Unternehmenssicht.
Als Übertragungsnetzbetreiber ist das Unternehmen verpflichtet, den Netzausbau verantwortungsvoll zu verwirklichen. Auch in Zukunft soll das hohe Niveau der Systemsicherheit in Deutschland garantiert werden. Eine der besonders wichtigen Stromtrassen dazu verläuft zwischen Dortmund und Frankfurt. Als Teilstück dieser Versorgungsachse plant Amprion zwischen Dortmund Kruckel und dem rheinland-pfälzischen Dauersberg den Ersatz einer bestehenden 220-kV-Höchstspannungsleitung sowie auf Teilstrecken einer 110-kVHochspannungsfreileitung durch den Neubau einer 110-/380-kV-Leitung. Dieses Vorhaben wurde auch im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) des Bundes als vordringlich festgelegt. Verantwortungsvoller Leitungsbau heißt für den Übertragungsnetzbetreiber auch, die Betroffenen frühzeitig mit an Bord zu nehmen.
Die kommunalen Vertreter fragten nach der Möglichkeit, die geplante Leitung zu verkabeln. Cronau verwies darauf, dass die Leitung im Energieleitungsausbaugesetz nicht als Kabelpilotstrecke vorgesehen sei. Er machte jedoch deutlich, dass Amprion auf die Wünsche der Gemeinden und der Bewohner eingehen werde, so weit dies möglich sei.