Erste Stromkabel für ALEGrO werden eingezogen
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion zieht diese Woche die ersten Stromkabel in die Kabelschutzrohre der Gleichstromverbindung ALEGrO in Niederzier ein. Auch der dortige Bau der Konverteranlage kommt gut voran. Am 11. Oktober sind die Anwohner zum Tag der offenen Tür an der Konverterbaustelle eingeladen.
Aufgrund des trockenen Sommers sind die Bauarbeiten für die Gleichstromverbindung ALEGrO zwischen Niederzier und Belgien zügig vorangekommen. 60Prozent der Schutzrohranlage sind bereits fertiggestellt, der Großteil der restlichen Strecke befindet sich im Bau. Mehrere Bautrupps sind an unterschiedlichen Stellen der 40 Kilometer langen Strecke in Deutschland gleichzeitig im Einsatz und verlegen Kabelschutzrohre, in die nun sukzessive die 320-Kilovolt-Kabel eingezogen werden.
Die Kabel werden über Schwerlasttransporter, die bis zu 50 Tonnen schwere Kabeltrommel geladen haben, antransportiert. Eine Trommel hat einen Durchmesser von 4,2 Metern. Auf ihr sind bis zu 1300 Meter Kabel aufgerollt. Aufgrund der Größe und des Gewichts transportiert jeder Laster nur eine Trommel. Die Transporte werden nachts durchgeführt, wenn es auf den Straßen ruhig ist.
Konverter: Tag der offenen Baustelle in Niederzier
An der Umspannanlage in Oberzier entsteht seit Oktober letzten Jahres zunächst eine Halle für die Unterbringung der Umrichtertechnik. Anlässlich ihrer Fertigstellung lädt Amprion zum Tag der offenen Tür. Am 11. Oktober haben Anwohner von 15 bis 18 Uhr die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ein Infomarkt vermittelt Einblicke in die Technik und Bauweise der Gleichstromverbindung. Außerdem ermöglicht eine 3-D-Simulation des Konverterherstellers Siemens einen Blick in die fertige Umrichterstation. In geführten Rundgängen erläutern Experten die Umspannanlage sowie den in Bau befindlichen Konverter. Jüngere Besucher können sich auf der Hüpfburg austoben, und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Gleichstromverbindung ALEGrO: Aachen-Lüttich-Electricity-Grid-Overlay
Amprion und der belgische Netzbetreiber Elia bauen mit ALEGrO bis Ende 2020 die erste direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien. Sie wird eine Transportkapazität von 1.000 Megawatt haben und damit dringend erforderliche Netzkapazitäten für grenzüberschreitende Stromflüsse bereitstellen. Gleichzeitig stärkt ALEGrO aber auch die Versorgungssicherheit im Raum Aachen-Köln.
Mit der Eingliederung des Projekts in das Bundesbedarfsplangesetz war der Bedarf zur Umsetzung von ALEGrO für den Energiemarkt im Jahr 2013 gesetzlich verankert worden. Sein Status als Projekt von gemeinsamem Interesse
(PCI) der Europäischen Union unterstreicht die hohe volkswirtschaftliche und energiewirtschaftliche Bedeutung der Gleichstromverbindung auf europäischer Ebene.