Trafo für ALEGrO-Konverter kommt nach Niederzier
In der kommenden Woche findet ein Trafotransport in Niederzier statt. Für den ALEGrO-Konverter transportiert der Hersteller Siemens am Mittwochabend 12. Juni, einen Transformator vom Bahnhof in Krauthausen zur Konverterbaustelle an der Umspannanlage Oberzier. Der 260 Tonnen schwere Trafo wird zurzeit über den Rhein und die Schiene nach Krauthausen transportiert. Dort kommt er voraussichtlich Montagmorgen an und wird am Dienstagvormittag auf einen Schwertransporter umgeladen.
Um den Verkehr auf dem kurzen Weg von Krauthausen zur Baustelle des Konverters so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, geht der Transport am Dienstag am Abend weiter. Gegen 21.00 Uhr wird sich der insgesamt über 300 Tonnen schwere und über 50 Meter lange Straßentransporter auf den Weg zur Baustelle machen. Die Entladung des Trafos und der Umzug auf das Fundament folgt an den nächsten Tagen. Das Betriebsgewicht des Trafos inklusive der Kühlanlage beträgt künftig rund 350 Tonnen.
An der Umspannanlage Oberzier entsteht für die Gleichstromverbindung ALEGrO in etwa zweijähriger Bauzeit ein Konverter. Er vereint zwei Funktionen: Wie das Netzteil eines Laptops wandelt er Wechsel- in Gleichstrom um. Außerdem kann er Gleich- wieder zurück in Wechselstrom umwandeln und dann ins Übertragungsnetz einspeisen. Der ALEGrO-Konverter verfügt dafür über drei Transformatoren sowie einen Reservetransformator. Die drei weiteren Trafos werden voraussichtlich im Juli zur Baustelle geliefert.
Fortschritte auf der Erdkabel-Strecke
Auch die Bauarbeiten der Erdkabel-Wanderbaustelle zwischen Niederzier und der belgischen Grenze kommen zügig voran. Für die Kabelstrecke wird an mehreren Stellen zwischen Niederzier und Aachen gleichzeitig gearbeitet. Von den 40 Kilometern auf deutscher Seite sind sieben Kilometer der Kabelschutzrohranlage, in die später die Kabel eingezogen werden, bereits fertiggestellt, 23 Kilometer befinden sich aktuell im Bau.
Gleichstromverbindung ALEGrO: Aachen-Lüttich-Electricity-Grid-Overlay
Amprion und der belgische Netzbetreiber Elia bauen mit ALEGrO bis Ende 2020 die erste direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Belgien. Sie wird eine Transportkapazität von 1.000 Megawatt haben und damit dringend erforderliche Netzkapazitäten für grenzüberschreitende Stromflüsse bereitstellen. Gleichzeitig stärkt ALEGrO aber auch die Versorgungssicherheit im Raum Aachen-Köln.
Mit der Eingliederung des Projekts in das Bundesbedarfsplangesetz war der Bedarf zur Umsetzung des Projekts für den Energiemarkt im Jahr 2013 gesetzlich verankert worden. Sein Status als "Projekt von gemeinsamen Interesse" (PCI) der Europäischen Union, gemäß der Leitlinien für die transeuropäische Energie-Infrastruktur, unterstreicht die hohe volkswirtschaftliche und energiewirtschaftliche Bedeutung des Projekts auf europäischer Ebene.