Amprion und TransnetBW wählen Siemens als Technologiepartner für Planung und Bau der ULTRANET-Konverteranlagen
Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW haben Siemens mit der Planung und dem Bau der Konverteranlagen für die Gleichstromverbindung ULTRANET beauftragt. Damit schaffen die beiden Unternehmen die Basis, um die erste von drei Übertragungsstrecken in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) in Deutschland zu realisieren. ULTRANET ist eine der HGÜ-Verbindungen, die gemeinsam mit dem Ausbau des Wechselstromnetzes das Rückgrat der deutschen Energiewende bilden. An den Endpunkten der Verbindung wird je eine Konverteranlage zur Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt benötigt.
Die Vergabe zum jetzigen Zeitpunkt ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die umfassenden Planunterlagen für die Genehmigungsverfahren rechtzeitig vorbereitet werden können. Für diese Verfahren und den Bau der Anlagen rechnen die Übertragungsnetzbetreiber insgesamt mit vier bis fünf Jahren.
Die Auftragsvergabe für Planung und Bau an Siemens ist heute - weit vor einer genehmigungsrechtlichen Entscheidung - ein deutliches Bekenntnis unserer beiden Unternehmen für die Umsetzung von ULTRANET,Dr. Werner Götz, TransnetBW GmbH.
Die erste Gleichstromverbindung in Deutschland nimmt Gestalt an. Die Technologiepartnerschaft mit Siemens öffnet uns den Weg, zügig die notwendigen Genehmigungsunterlagen zu erstellen.Dr. Klaus Kleinekorte, Amprion GmbH
Wir freuen uns sehr, dass Amprion und TransnetBW sich für unsere HGÜ-Technik entschieden haben. Ultranet stellt einen entscheidenden Schritt in der Umsetzung der Energiewende in Deutschland dar. Als erstes Projekt der drei HGÜ-Korridore wird Ultranet den Stromtransport von Nord nach Süd im großen Maßstab ermöglichen.Jan Mrosik, CEO der Energy Management Division bei Siemens.
Die geplanten Konverteranlagen von Siemens verfügen jeweils über eine garantierte Übertragungsleistung von 2.000 Megawatt bei einer Nennspannung von +/- 380.000 Volt. Die jetzt beauftragten technischen Planungen sind unabhängig von ihren späteren konkreten Standorten im Umkreis der Netzverknüpfungspunkte Osterath in Nordrhein-Westfalen und Philippsburg in Baden-Württemberg.
Zur Standortfindung haben die Übertragungsnetzbetreiber ein umfangreiches Suchverfahren durchgeführt. Amprion bevorzugt wie bereits früher mitgeteilt eine Fläche an der Autobahn 57 in Kaarst im Rhein-Kreis Neuss, die so genannte "Dreiecksfläche". Für ihre Nutzung ist die Lösung des regionalplanerischen Zielkonflikts erforderlich. TransnetBW will bis Ende des Jahres das Ergebnis ihrer Standortsuche bekanntgeben. Mit dieser Auftragsvergabe ist noch keine Vorfestlegung des Standorts verbunden.
Über ULTRANET
ULTRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt von Amprion und TransnetBW. Es bildet den südlichen Teil einer der geplanten Stromleitungen in HGÜ-Technik aus Norddeutschland in den Süden. Die Notwendigkeit der 340 Kilometer langen Verbindung wurde 2012 im Netzentwicklungsplan als Korridor A-Süd (Osterath-Philippsburg) dargestellt und mit der Verabschiedung des Bundesbedarfsplans (Projekt Nr. 2) gesetzlich verankert. Bei ULTRANET wird erstmalig eine Gleichstromleitung gemeinsam mit einer bereits existierenden 380.000 Volt- Wechselstromleitung auf einem Mastgestänge geführt werden.