Gleichstromverbindung ULTRANET: Amprion setzt auf transparente Planung und persönlichen Austausch vor Ort

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion begleitet die Planungen zur Gleichstromverbindung ULTRANET mit Informations- und Dialogangeboten in drei Bundesländern vor Ort. Den Auftakt bildeten im Oktober mehrere Gesprächsrunden mit den Kreisen, Kommunen und Verbänden sowie politischen Entscheidern in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Zudem veranstaltet Amprion im November mehrere Bürger-Infomärkte in Südhessen für den ersten von fünf Genehmigungsabschnitten des Projekts.

Termine für Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz folgen in 2015. Der Austausch dient dazu, alle Beteiligten frühzeitig und transparent über das Projekt zu informieren und Rückmeldungen aufzunehmen.

Im Sinne der transparenten Planung veröffentlicht Amprion heute vor der formellen Einreichung den Antrag auf Bundesfachplanung. Die Unterlagen für den südhessischen ca. 60 Kilometer langen Genehmigungsabschnitt zwischen Riedstadt und Mannheim-Wallstadt sind ab sofort im Internet einsehbar.

Amprion möchte allen Interessierten ermöglichen, sich mit den umfangreichen Unterlagen frühzeitig zu beschäftigen. Die Einreichung des Antrags bei der Behörde ist für die erste Dezemberwoche vorgesehen. Voraussichtlich im Januar wird dann eine öffentliche Antragskonferenz auf Einladung der zuständigen Genehmigungsbehörde, der Bundesnetzagentur, stattfinden.

Bürger-Dialog ist unverzichtbar

Die Gesprächsrunden mit den Kommunen und Verbänden im Laufe des Oktobers bildeten den Auftakt eines anhaltenden persönlichen Austauschs im Verlauf der Planungen und anstehenden Genehmigungsverfahren der neuen Stromverbindung. Vor allem die Einbindung der Bürger ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Durch die Veröffentlichung des vorgeschlagenen Leitungsverlaufs im Internet können sich die Bürger frühzeitig, vor Beginn der Bundesfachplanung, auf den weiteren Planungsprozess vorbereiten.

Das ersetzt aber nicht den persönlichen Austausch. Vor Beginn der Bundesfachplanung für die verschiedenen Genehmigungsabschnitte bietet Amprion eine Vielzahl öffentlicher Bürger-Infomärkte im gesamten Planungsraum an
Projektsprecherin Joëlle Bouillon.

Die Veranstaltungen bieten die Gelegenheit, sich über das Projekt zu informieren und Anregungen einzubringen. Experten von Amprion erläutern in persönlichen Gesprächen den Stand der Planungen, den Ablauf des Genehmigungsverfahrens, die damit verbundenen Möglichkeiten der Beteiligung und stehen für individuelle Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Im Rahmen der noch ausstehenden Bundesfachplanung wie auch im folgenden Planfeststellungsverfahren erfolgt dann auch eine formelle, umfassende Beteiligung der Bürger ebenso wie von Behörden, Vereinen und Verbänden durch die Bundesnetzagentur.

Energiewendeprojekt ULTRANET

ULTRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW. Die 340 Kilometer lange Verbindung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) soll die Übertragungskapazität zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit zwei Gigawatt deutlich erhöhen. Die HGÜ ermöglicht dabei einen verlustarmen Transport von Energie über weite Strecken. Die Ultranetleitung soll weitestgehend auf bestehenden Freileitungsmasten mitgeführt werden. Zusätzliche Energie wird auf bereits bestehenden Strommasten übertragen, so dass der Neubau von Masten auf dem Großteil der Strecke vermieden wird. Zwar muss im südhessischen Abschnitt zwischen Bürstadt und Wallstadt (Mannheim) auf rund 20 Kilometern ein neues Leitungsstück errichtet werden. Allerdings soll auch hier eine schon bestehende Trasse genutzt werden. Alte Maste werden dort abgebaut und an derselben Stelle neue errichtet. Die Notwendigkeit der Verbindung wurde 2012 im Netzentwicklungsplan als Korridor A Süd (Osterath-Philippsburg) dargestellt und mit der Verabschiedung des Bundesbedarfsplangesetzes (Projekt Nr. 2) als vordringlich verankert. Im Ausblick auf das Jahr 2023 wird das ULTRANET um einen weiteren Anschluss nach Norddeutschland ergänzt - den sogenannten Korridor A Nord.

Joëlle Bouillon
Joëlle Bouillon
Leiterin Projektkommunikation für Gleichstromprojekte (DC)