Amprion investiert 65 Millionen Euro in Netzausbau in Bayrisch-Schwaben

Die Umspannanlage Oberottmarshausen verteilt als wichtiger Energieknotenpunkt den Strom in der Region südlich von Augsburg. Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion nimmt dort jetzt einen "Rotierenden Phasenschieber" in Betrieb, der in Zukunft für die regionale Spannungshaltung im Stromnetz eingesetzt wird. Dr. Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer von Amprion, Ministerialdirigentin Dr. Ulrike Wolf, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie, und Ralf Christian, CEO Division Energy Management der Siemens AG Erlangen, betätigen an diesem Dienstagnachmittag bei der feierlichen Inbetriebnahme gemeinsam den "Startknopf".

Der Rotierende Phasenschieber ist eine elektrische Maschine, die Blindleistung bereitstellt. Diese ist für die Spannungshaltung im Stromnetz unerlässlich. Sie wurde vor allem von Generatoren in Großkraftwerken wie in Gundremmingen bereitgestellt. Da diese mehr und mehr vom Netz gehen, errichtet Amprion an den wichtigen Knotenpunkten des Stromnetzes Blindleistungskompensationsanlagen wie den Rotierenden Phasenschieber in Oberottmarshausen.

Klaus Kleinekorte erläutert die Bedeutung der Blindleistungseinspeisung für den stabilen Netzbetrieb: "Der Rotierende Phasenschieber ist in der Lage, flexibel die Spannung im Netz anzuheben oder abzusenken. Wir können somit auch in Zukunft die Spannung in unserem Übertragungsnetz und den unterlagerten Verteilnetzen genau regeln. Die Spannungshaltung ist ein wichtiges Element der Netzstabilität, die wir so auch weiterhin für die Bürger und die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben und in unserem gesamten Netzgebiet gewährleisten."

Zentraler Technologiepartner von Amprion bei dem Projekt ist die Siemens AG, die den Auftrag zum Bau des Rotierenden Phasenschiebers einschließlich der Nebenanlagen in der Umspannanlage Oberottmarshausen erhalten hat. Ralf Christian, Siemens, sagt: "Der Trend im Stromnetz geht hin zu dezentralen Erzeugern, zumeist auf Basis von Wind- und Solaranlagen. Das ist eine zunehmende Herausforderung für die dauerhafte Stabilität unserer Netze. Den immens wichtigen Beitrag der thermischen Großkraftwerke zur fortwährenden Netzstabilisierung übernehmen zukünftig vermehrt neue Technologien, wie der Rotierende Phasenschieber von Siemens. Wir freuen uns sehr, Amprion bei der Bewältigung der Anforderungen aus der Energiewende mit neuesten Technologien umfassend unterstützen zu können."

Gleichzeitig wird die Umspannanlage Oberottmarshausen verstärkt und an die neuen Anforderungen des Netzes angepasst. Dabei wird sie auf 380 Kilovolt (kV) umgestellt. Die Arbeiten erfolgen Schritt für Schritt im laufenden Betrieb. Sie haben sich über mehrere Jahre erstreckt und werden in diesem Jahr abgeschlossen. Insgesamt investiert Amprion in Ausbau und Modernisierung der Anlage rund 65 Millionen Euro.

Das Höchstspannungsnetz in Bayerisch-Schwaben wird in den nächsten Jahren auf die 380-kV-Spannungsebene umgestellt. Die jetzige 220-kV-Netzebene entfällt dann.

Die 1962 erbaute Umspannanlage ist die größte und wichtigste ihrer Art in der Region. Sie ist ein bedeutender Knotenpunkt im Übertragungsnetz von Amprion und verbindet es mit dem regionalen Verteilnetz (110 kV) der LEW Verteilnetz GmbH. Sie sichert die zuverlässige Stromversorgung in Oberottmarshausen, Wehringen, Bobingen, Königsbrunn und Großaitingen.

Dr. Andreas Preuß
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Dr. Andreas Preuß
Pressesprecher

Auf dem Foto von links: Ralf Christian (CEO Division Energy Management der Siemens AG Erlangen), Ministerialdirigentin Dr. Ulrike Wolf, (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie) und Dr. Klaus Kleinekorte (technischer Geschäftsführer Amprion)