Amprion präsentiert den Arbeitsstand bei der Suche nach einem Konverterstandort für Ultranet

Amprion hat heute den Kreisen und Kommunen in einer Informationsveranstaltung den Arbeitsstand bei der Suche nach einem Konverterstandort für die Gleichstromverbindung ULTRANET vorgestellt.

Ein Konverter ist am Anfangs - und Endpunkt einer solchen Leitung notwendig, um den transportierten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln und in das bestehende Stromnetz einspeisen zu können. Auf Basis einer großräumigen Analyse hat Amprion mehrere Standortbereiche ermittelt, die aus Sicht des Unternehmens für den Bau eines Konverters in Frage kommen.

In den folgenden Monaten wird Amprion Hinweise aus der Region aufnehmen und in die weitere Abwägung einfließen lassen. Bis Ende des Jahres plant Amprion daraufhin einen Vorzugsstandort benennen zu können. Eine Entscheidung bzw. Genehmigung erfolgt letztlich erst in dem noch anstehenden Genehmigungsverfahren.

Der Suchraum für den Standort erstreckt sich von Krefeld bis Pulheim sowie in der Ost-Westausdehnung von Dormagen bis Grevenbroich. In einem abgestuften Suchverfahren hat Amprion die im Frühjahr veröffentlichten Kriterien angewendet. Demnach werden bestehende Siedlungsflächen und rechtlich streng geschützte Bereiche wie Naturschutzgebiete ausgeschlossen.

Außerdem soll der Standort möglichst weit entfernt von Wohnbebauung liegen. Des Weiteren soll er die Ziele der Raumordnung erfüllen und nah an be stehenden Stromleitungen liegen, um die erforderliche Anschlussleitung zwischen Konverter und Wechselstromnetz so kurz wie möglich zu halten und so Leitungsneubau zu vermeiden.

Nach Anwendung dieser technischen, umweltfachlichen und raumordnerischen Kriterien rücken nach heutigem Arbeitsstand sechs Bereiche in die nähere Auswahl. Sie alle halten mindestens 200 Meter Abstand zur Wohnbebauung, die meisten deutlich mehr. Die sechs Bereiche liegen in Dormagen, Grevenbroich, Kaarst, Meerbusch, Neuss und Rommerskirchen. Eine Rangfolge der Bereiche gibt es noch nicht. Das abgestufte Suchverfahren hat bisher mehrere geeignete Standortbereiche ergeben, dessen Vor- und Nachteile in den nächsten Monaten mit den betroffenen Kommunen und der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Nach der heutigen Veranstaltung in Neuss möchte Amprion viele persönliche Gespräche führen, um das Wissen der Menschen in der Region bestmöglich in die Bewertung einfließen zu lassen. Nach den Sommerferien bietet Amprion in Abstimmung mit den betroffenen Kommunen auch öffentliche Informationsveranstaltungen für die Bürger an. ULTRANET bildet den südlichen Teil einer der in Deutschland geplanten Gleichstrom - Autobahnen, die Strom in Nord-Süd-Richtung transportieren sollen.

Das Projekt ist in dem vom Bundestag beschlossenen Bundesbedarfsplangesetz von 2013 enthalten. Die Gleichstromleitung soll ab 2019 auch den Wegfall der Kernenergieerzeugung am Standort Philippsburg mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt kompensieren. Als Stromleitung in HGÜ - (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs)-Technik ist ULTRANET ein wichtiger Baustein, um die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, denn mit HGÜ kann Strom über weite Strecken verlustarm transportiert werden.

Außerdem wird mit dem Bau von HGÜ-Leitungen der Bedarf neuer Stromleitungen im Wechselstromnetz reduziert TRANET ist ein Gemeinschaftsprojekt von Amprion und TransnetBW. Grundlage der Planungen für ULTRANET ist das erklärte Ziel der beiden Vorhabenträger, die Leitung möglichst mit bereits existierenden 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitungen auf denselben Masten zu führen.

So kann der Flächenverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. Eine solche Kombination von Gleich- und Wechselstromübertragung in Form von Hybridleitungen gibt es weltweit bisher noch nicht.

ULTRANET hat deshalb Pilotcharakter.

Joëlle Bouillon
Amprion GmbH
Joëlle Bouillon
Leiterin Projektkommunikation für Gleichstromprojekte (DC)