Amprion und TransnetBW nehmen nächsten Meilenstein im Innovationsprojekt Ultranet: erster Schritt im EU-Vergabeverfahren gestartet
Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW haben heute die europaweite Auftragsbekanntmachung für die Konverter der Gleichstromverbindung "Ultranet" veröffentlicht.
In einem ersten Schritt können sich nun interessierte Technologielieferanten in einem Teilnahmewettbewerb für die Ausschreibung des Auftrags qualifizieren. Danach folgt in 2014 die eigentliche Ausschreibung, der sich die Beauftragung anschließt.
Ultranet ist eine etwa 340 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen den Netzverknüpfungspunkten Osterath und Philippsburg. Die Einbindung der Verbindung in Hochspannungs-Gleichstromübertragungstechnik (HGÜ) ins bestehende Wechselstromnetz erfordert so genannte Konverter an den Endpunkten der Leitungen. Die Konverter wandeln den Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt. Die technische Innovation von Ultranet begründet sich vor allem darin, weltweit erstmals Wechsel- und Gleichstrom gemeinsam auf einer Freileitung zu führen.
Durch den Einsatz der neuen Technologie kann der Raumbedarf für neue Trassen und damit die Auswirkungen auf Mensch und Natur deutlich minimiert werden.
Die Verbindung aus dem nördlichen Rheinland nach Baden-Württemberg ist eine der Stromautobahnen des Bundesbedarfsplangesetzes zur Verstärkung des deutschen Stromübertragungsnetzes. Nach Abschaltung des Kernkraftwerkes Philippsburg im Jahr 2019 erleichtert Ultranet den Ausgleich von Stromangebot und -nachfrage zwischen Nord-, Westund Süddeutschland und leistet einen erheblichen Beitrag zur Einbindung der erneuerbaren Energien ins Stromnetz.