Ultranet: Konsultation der Unterlagen zur Bundesfachplanung

Die Beteiligung für die geplante Gleichstromverbindung Ultranet geht weiter. Für den Genehmigungsabschnitt D zwischen Weißenthurm und Riedstadt hat die Bundesnetzagentur heute, 21. Juni, die vollständigen Unterlagen zur Bundesfachplanung veröffentlicht. Die Kreise und Kommunen, Verbände und Vereinigungen sowie Anwohner haben bis zum 20. August die Möglichkeit, eine Stellungnahme bei der Behörde einzureichen.

Über die Inhalte der Unterlagen und die Möglichkeit der Stellungnahme bei der Bundesnetzagentur hat Amprion die Öffentlichkeit bereits im letzten Jahr bei zwei Veranstaltungen für Träger öffentlicher Belange und sechs Dialogterminen für Bürger informiert. Projektsprecherin Joëlle Bouillon: "In den Bürgersprechstunden in Rheinland-Pfalz und Hessen standen Fragen zum Verlauf der Leitung und die Auswirkungen auf den Menschen im Vordergrund. Unsere Experten erklärten dabei die Nachweise zur Einhaltung des Immissionsschutzes, die mit entsprechenden Prognoseberechnungen schon jetzt Bestandteil der Genehmigungsunterlagen sind."

Ultranet ist ein Vorreiterprojekt für Gleich- und Wechselstromleitungen am selben Mast. In Bezug auf den Immissionsschutz entstehen in der Kombination jedoch keine neuartigen Wirkungen. "Tatsächlich haben wir mit dem Wechselstromnetz schon heute dieselbe Kombination von magnetischen Gleich- und Wechselfeldern, denn das Wechselstrom-Magnetfeld der Freileitungen überlagert sich stets mit dem magnetischen Gleichfeld der Erde", ergänzt Bouillon. Das Magnetfeld, das von der Gleichstromleitung Ultranet erzeugt wird, liegt sogar unter dem des Erdmagnetfeldes.

Die Bundesfachplanungsunterlagen werden vom 21. Juni bis zum 20. Juli 2018 in 12 Kreisstädten sowie 5 Standorten der Bundesnetzagentur ausgelegt. Digital sind die Unterlagen unter www.netzausbau.de/vorhaben2 abrufbar.

Ultranet nutzt bestehende Trasse

Die Gleichstromverbindung Ultranet soll weitestgehend auf schon bestehenden Freileitungsmasten mitgeführt werden. Das Erscheinungsbild der Stromleitung ändert sich kaum. Lediglich in Südhessen zwischen Bürstadt und Mannheim-Wallstadt müssen bestehende Maste über 18 Kilometer ausgetauscht werden.

Ultranet bildet den südlichen Teil einer Gleichstromverbindung, die Strom vor allem aus dem Norden Deutschlands in den Süden transportieren soll. Die Leitung mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt soll die Stromerzeugung im Süden ausgleichen, wenn Kraftwerke im Zuge des Kernenergieausstiegs abgeschaltet werden. Die Notwendigkeit der Verbindung wurde 2012 im Netzentwicklungsplan als Korridor A Süd (Osterath-Philippsburg) dargestellt und mit der Verabschiedung des Bundesbedarfsplans (Vorhaben Nr. 2) gesetzlich verankert.

Joëlle Bouillon
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Joëlle Bouillon
Leiterin Projektkommunikation für Gleichstromprojekte (DC)