Netzausbau und Engpassmanagement – wer soll das bezahlen?
Die jährlich durchgeführte Kundenbefragung zeigt es: Auch 2024 sind die Amprion-Kunden wieder sehr zufrieden mit „ihrem“ Übertragungsnetzbetreiber. Wesentlich weniger zufrieden sind viele Kunden allerdings mit ihrer ökonomischen Lage – und daran hat auch das Thema Netzentgelte einen Anteil. Denn während das Vertrauen der Industrie in den Wirtschaftsstandort Deutschland immer mehr schwindet, steigt das Investitionsvolumen der Übertragungsnetzbetreiber auf einen Rekordwert von 320 Milliarden Euro bis zum Jahr 2045. Das bleibt nicht ohne Folgen: Schon in den Jahren 2013 bis 2023 waren die Netzentgelte laut dem Bericht des Bundesrechnungshofs vom 7. März 2024 stark gestiegen, und besonders betroffen waren die Industriekunden. Für sie gingen die Kosten um 84,4 Prozent binnen zehn Jahren nach oben. Inzwischen ist ebenfalls bekannt, dass es auch im Jahr 2025 wieder einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr geben soll – um durchschnittlich 3,4 Prozent. Das haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber am 1. Oktober in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgegeben. Allerdings ist dieser Durchschnittswert wenig aussagekräftig. Je nach Spannungsebene werden manche Kunden eine Kostensteigerung, andere hingegen eine Entlastung erfahren.
Investitionsvolumen der Übertragungsnetzbetreiber bis 2045
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In den Pausen zwischen den Vorträgen wurde lebhaft diskutiert – in diesem Jahr besonders über die Kosten des Netzausbaus und ihre "gerechte" Aufteilung. Hier unterhält sich Zoltan Toth (m., Amprion) mit Matthias Holzenkamp (li.) und Werner Hoffmann (re., beide Statkraft Markets).
Energiepolitisches Zieldreieck
Das energiepolitische Zieldreieck umfasst die Kernziele der deutschen Energiepolitik: Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit.