52 Stationen in vier Wochen – Amprion war zwischen Karlsruhe und der Schweizer Grenze unterwegs, um Bürger frühzeitig über Netzausbau-Pläne zu informieren.

Beim Netzausbau setzt Amprion auf einen intensiven Dialog mit den Menschen in der jeweiligen Region. Öffentlichkeit und Behörden, Politik und Wirtschaft sind sehr frühzeitig in Planungsprozesse einzubeziehen. So auch am Oberrhein, wo Amprion das Stromnetz zwischen der Umspannanlage Kühmoos im Landkreis Waldshut und der Umspannanlage Maximiliansau im rheinland-pfälzischen Landkreis Germersheim auf 210 Kilometer Länge verstärken will.

Bei einem Projekt dieser Größenordnung reicht eine einzelne Dialogveranstaltung nicht aus. Möglichst viele Interessierte entlang der Trasse sollen die Möglichkeit erhalten, sich zu informieren. Das Amprion-Team um Projektleiterin Claire Tranter und Projektsprecher Jörg Weber hat deshalb im April und Mai 2019 an insgesamt 52 Orten entlang der Trasse Station gemacht. Vormittags und nachmittags steuerten sie mit dem Amprion-Infomobil Marktplätze, Rathäuser und andere zentrale Stellen an. Am Abend luden sie zu Info-Märkten in Turnhallen oder Sälen. „Viele Bürger sind unserer Einladung gefolgt“, sagt Projektleiterin Claire Tranter. “Wir haben viele Fragen beantwortet und einige gute Anregungen bekommen.“


Was, warum, wie, wann?

„Die Bürger wollten wissen, was in ihrem Ort passiert, warum die Stromleitung verstärkt werden muss, wie wir das machen, in welchem Zeitrahmen und natürlich was das konkret für sie bedeutet“, ergänzt Projektsprecher Jörg Weber. „So informieren wir dann ausführlich über Trassenverläufe, geplante Baumaßnahmen oder erklären, wie das Höchstspannungsnetz eigentlich funktioniert.“ Das Amprion-Team erläutert die Verfahren, die die Planungen bis zum finalen Beschluss durchlaufen – und welche Vorgaben und Grenzwerte es einzuhalten gilt. „Unsere höchste Priorität dabei ist, die mit dem Stromtransport verbundenen Auswirkungen für Mensch, Natur und Umwelt generell so gering wie möglich zu halten“, so Weber.


Ausbau des 380-Kilovolt-Netzes

Die Netzverstärkung „Kühmoos – Maximiliansau“ ist ein Teilabschnitt der Gesamtmaßnahme P310 „Bürstadt – Kühmoos“, die von der Bundesnetzagentur im Netzentwicklungsplan im Dezember 2017 bestätigt wurde. Bei dem Teilprojekt geht es konkret um zwei Abschnitte. Zum einen um eine Zubeseilung auf einem 205 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Umspannanlagen Kühmoos im Hochschwarzwald und Daxlanden bei Karlsruhe. Dort hängen bereits drei 380-Kilovolt (kV)-Stromkreise auf einem Gemeinschaftsgestänge von Amprion und TransnetBW. Auf den bislang noch leeren Mast-Traversen soll ein weiterer 380-kV-Stromkreis von Amprion aufgelegt werden. Zwischen den Umspannanlagen Maximiliansau (Amprion) und Daxlanden (TransnetBW) wird zum anderen ein vorhandener, rund fünf Kilometer langer Stromkreis von Amprion von 220 auf 380 Kilovolt umgestellt und somit ebenfalls verstärkt. Die Umspannanlage Maximiliansau in Wörth am Rhein wird deshalb für den 380-kV-Betrieb ausgebaut. Die Planfeststellungsverfahren sollen Ende 2019 oder Anfang 2020 beantragt werden. Ein möglicher Baubeginn ist für 2021 und die Inbetriebnahme für 2023 vorgesehen.


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